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Gedeihstörung bei Muko

Frage
Guten Tag.
Bei unserer Tochter (9 Monate) wurde mit 3 Monaten Muko diagnostiziert. Seitdem "docktorn" wir an diesem Kind herum, weil sie nicht so recht zunehmen will, obwohl sie Kreon, 30 mg Taurin und letztlich seit 7 Wochen AntraMups 1/4 Tablette 2 mal täglich bekommt. Sie wird voll gestillt und ist anderem Essen gegenüber eher kritisch. Ansonsten geht es ihr gut, sie benimmt sich altersentsprechend, ist jedoch mit 64 cm und 5.200 g (50 cm, 3070g bei der Geburt) definitiv sehr klein und leicht. Ich habe das Gefühl, sie ist medikamentös noch nicht so ganz richtig "eingestellt". Nach Zufütterung des Antra kam es über 3 Wochen zu einer sprunghaften Gewichtszunahme (200 g pro Woche); jetzt stagniert es jedoch seit 4 Wochen beinahe, weil zwischendurch Durchfall ins Spiel kam (Suhlprobe hat keine weiteren Befunde ergeben - ausser, dass sie sehr fetthaltig ist). Die Ärzte sagen mir immer wieder, ich solle Geduld haben und weiter versuchen, Ihr "normale" Kost beizufüttern, was sie leider ablehnt. Haben Sie noch einen Tip, Erfahrungswert oder Rat, der mir helfen könnte? Viele freundliche Grüße S. Breitsprecher
Antwort
Lieber Ratsuchender,
Sie beschreiben, dass ihre Tochter nicht gut gedeiht und weisen gleichzeitig auf Fettstühle hin. Dies lässt vermuten, dass bei eigentlich ausreichender Nahrungszufuhr die Verwertung(Aufnahme in den Organismus) nicht hinreichen ist. Die Verdauung hängt zum einen von der Gabe von Pankreasenzymen ab. Hier ist zu prüfen, ob die Dosis hoch genug ist. Zum anderen ist die Wirkung der Pankreasenzyme vom Säuregehalt im Darm abhängig. Zu sauer zu wenig wirksam. Hier ist die Gabe von Medikamenten, die die Säureproduktion im Magen blockieren (auch hier bitte auf die Dosis achten) oft hilfreich. Ein Abwarten, dass die Verdauung sich von selbst bessert scheint mir wenig hilfreich.
Sprechen Sie auf jeden Fall noch einmal mit Ihren betreuenden CF-Ärzten, um eine genaue Evaluation der Ernährungssituation (z.B. mit Hilfe eines erfahrenen Diätassistenten; Bilanz Kalorieneinfuhr und -verwertung (Fettgehalt im Stuhl) zu erhalten und die ggf. die Dosis an Säureblockern und Enzymen zu optimieren. Auch können Sie z.B. im Zuge eines Gesprächs mit einem (auf Kinder spezialisierten) Diätassistenten wertvolle Tipps über das notwendige Einführen der Beikost und ggf. Anreicherung der Nahrung erhalten.

Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben,
mit freundlichen Grüßen

PD Dr. Manfred Ballmann
11.10.2007
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. M. Ballmann