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CF und Zöliakie

Frage
Liebes Expertenteam,

gibt es einen Zusammenhang von CF und Zöliakie? Wäre es denkbar, dass der Darm bei einer nicht diagnostizierten CF derart geschädigt wird, dass er extrem überempfindlich wird und eine ähnliche Symptomatik wie eine Zöliakie ausprägt?

Meine Hoffnung ist immer noch, dass sich bei gut eingestellten Kreondosierungen die Diagnose Zöliakie vielleicht eines Tages hinfällig ist.

Danke für Ihre Mühe!
Antwort
Hallo,

Auf Grund ihrer Frage gehe ich davon aus, dass bei ihnen zuerst eine Zöliakie diagnostiziert wurde und dass später erst erkannt wurde , dass sie an Mukoviszidose leiden.

Es ist bekannt, dass bei Mukoviszidose-Patienten zum Teil eine leichte Schädigung der Dünndarmoberfläche in der Form auftreten kann, dass es zu einer leichten Erniedrigung der Disaccharidasen kommt. Es handelt sich somit lediglich um eine sehr geringe Schädigung der Zottenoberfläche, die dazu führt, dass die Aktivität der zuckerspaltenden Enzyme ( Disaccharidasen) vermindert ist. Hierbei kommt es nicht zum Vollbild der Zöliakie mit Atrophie der Dünndarmschleimhaut. Wenn also bei ihnen eine totale Zottenatrophie als Befund, der zur Diagnose Zöliakie geführt hat, vorlag, so leiden sie zweifelsfrei an eine Zöliakie. Wenn der Befund eher fragwürdig war und nur eine leichte Zottenverkürzung festgestellt wurde, so sollte die Diagnose überprüft werden. Es sollte dann vor einem Provokationsversuch zunächst als Ausgangswert die IgA-Translutaminase im Blut bestimmet werden und nach sechsmonatiger Glutenbelastung eine erneute Kontrolle erfolgen.

Generell ist aber festzustellen, dass es ein gehäuftes Zusammentreffen beider Erkrankungen gibt. Hierbei spielt eine mögliche Schädigung der Dünndarmschleimhaut durch die Mukoviszidose wohl keine Rolle als auslösender Faktor für das Auftreten der Zöliakie.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. H.-G. Posselt
01.11.2010
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt