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Nebenwirkung Zitromax

Frage
Meine Tochter, 6 Jahre, CF, nimmt seit bald 2 Jahren Zitromax in Dauerantibiose, alle 2 Tage 250 mg.
Kann dies Haarausfall zur Folge haben? Man braucht nur leicht an Ihren Haaren ziehen und schon hat man kleine Büschel in der Hand.
Kann ich dem irgendwie entgegenwirken?
Danke!!
Antwort
Hallo,

Sie berichten, dass Ihre Tochter seit beinahe 2 Jahren Zithromax ( Azithromycin ) in einer Dosierung von 250 mg jeden 2.Tag einnimmt und Sie beobachten, dass bei Ihrer Tochter ein vermehrter Haarausfall besteht. Sie fragen an, ob der vermehrte Haarausfall eventuell mit der Langzeittherapie mit Zithromax im Zusammenhang steht.

Intensive Literaturrecherche sowie die Anfrage bei dem Hersteller von Zithromax - bei der Fa. Pfizer - hat ergeben, dass keine wissenschaftlich gesicherten Veröffentlichungen existieren, die einen direkten Zusammenhang einer Zithromax-Therapie mit vermehrtem Haarausfall belegen. Der Firma Pfizer liegen ganz vereinzelte Berichte von Patienten vor , bei denen in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Zithromax-Therapie ein vermehrter Haarausfall beobachtet wurde, ohne dass ein direkter ursächlicher Zusammenhang belegt werden konnte.

Generell ist zu sagen, dass bei Kindern aus ganz unterschiedlichen Gründen ein vermehrter Haarausfall beobachtet werden kann.

Wir möchten folgende Vorgehensweise anraten:
Zunächst einmal sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen und sich von diesem beraten lassen. Sollte er bestätigen, dass ein ungewöhnlich starker Haarausfall vorliegt, so sind mit ihm die üblichen Ursachen eines Haarausfalls abzuklären. Wenn die Situation unklar bleibt, sollten Sie mit Ihrem Mukoviszidose-Zentrum besprechen, ob eine Unterbrechung der Zithromax-Therapie versuchsweise möglich ist.

Unabhängig von diesen Maßnahmen sollte Ihr CF-Arzt eine Meldung an die Fa. Pfizer wegen einer Beobachtung einer unerwünschten Medikamentenwirkung machen. Dies ist wichtig, da eine Langzeitbehandlung mit Zithromax außerhalb der Zulassungsbestimmungen erfolgt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
19.01.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt