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Bronchiektasen und Pseudomonas Aeruginosa

Frage
Halloo :))
Ich bin 22-jahriges Madhen und seit zwei Jahren bin ich mit CF diagnostiziert. Ich habe eine leichtere Form der Erkrankung, da meine Pankreasfunkzion auch ganz in Ordnung ist. Die Ergebnisse von den anderen Untersuchungen sind auch sehr gut. Das Problem ist, dass ich auch Bronchiectasis und pseudomonas aeruginosa im Schleim habe.
Bevor ich mein Problemm zu erklaren, muss ich sagen, dass in Bulgarien keine CF-Specialisten und CF-Zentren gibt. Die meisten Arzten haben nur uber die Erkrankung gelesen und wenig Patienten behandelt.
Vor zwei Wochen habe ich einmal blutgehustet. Dann war ich beim Arzt und die Behandlung war Ciprofloxacin (oral) und Amikacin (Muskelspitzen) zu Hause. Nach drei Tagen habe ich starker zu husten begonnen und bin ich ins Krankenhaus gegagen. Die Behandlug war da Fortum und Amikinintraven intraenös fur 9 Tagen. Nachdem habe ich bis jetzt nicht blutgehustet. Seit 4 Tagen bin ich schon zu Hause und nach der arztlichen Empfehlung nehme ich levofloxacin. Der Schleim aber ist immer noch grun унд zäh. Deshalb habe meine Arztin gesagt, dass ich Levofloxacin mit Ciprofloxacin wachseln muss. Ich weiss aber, dass beim heufige Wechseln der Antibiotika man rezistent werden kann. Was konnen Sie mir empfehlen!? Und eine andere Frage... Ist die Blutung von Bronchiectasis gefahrlich, oder sie ist nur ein Symptom der Infektion!?
Grusse!!
Antwort
Hallo,

Bronchiektasen und der Nachweis von Pseudomonas aeruginosa kommen bei erwachsenen Patienten mit Mukoviszidose sehr häufig vor. Ein Bluthusten kann bei Nachweis von Bronchiektasen wiederholt auftreten und ist meistens Ausdruck einer akuten Entzündung die durch Bakterien hervorgerufen wird, wie z.B. durch den Pseudomonas aeruginosa-Keim. Bei einer Großzahl von Mukoviszidosepatienten kommt es zum Bluthusten der in der Regel harmlos ist und sich unter Antibiotikatherapie auch wieder zurückbildet. Leider treten gehäuft Wiederholungen von Blutungen auf, die immer wieder therapiert werden müssen. Nur in Einzelfällen kann auch zu massiven Bluthusten kommen, der für den Betroffenen einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt.

Mit Antibiotika können Infektionen und damit auch Blutungen gut behandelt werden. Bei einem chronischen Nachweis von Pseudomonas aeruginosa werden ohnehin Langzeittherapien mit inhalativen Antibiotika empfohlen. Hierzu zählen z.B. Bramitob, Tobi, Colistin, Colifin, Promyxin, Cayston. Eine inhalative Antibiotikatherapie wird abhängig vom Präparat als on/off (abwechselnd vier Wochen Inhalation mit einer vierwöchigen Pause) oder auch dauerhaft, meistens 2 bis 3x/Tag.

Antibiotika in oraler Form (Tabletten) oder intravenös werden meistens bei akuten Infekten eingesetzt. In Deutschland werden Antibiotika in der Regel nicht intramuskulär (i.m.) verabreicht (keine Muskelspritzen), eine intravenöse (i.v.) Therapieform wird der i.m. vorgezogen.

Bei der Auswahl der Antibiotika für eine Pseudomonas aeruginosa –wirksame i.v.-Therapie, die meistens 14-21 Tage dauert, wird das Antibiogramm (Keimempfindlichkeitstestung) aus Sputum beachtet. Um Resistenzen (Unempfindlichkeiten von Keimen auf Antibiotika) vorzubeugen, werden in der Regel (so wie das auch bei Ihnen der Fall war) zwei Antibiotika gleichzeitig verabreicht. Darunter befindet sich meistens ein so genanntes Aminoglykosid (hierzu gehört auch Amikacin, in Deutschland wird häufiger das Tobramycin verwendet) und ein zweites Antibiotikum gemäß Antibiogramm. Manchmal wird im Anschluss an eine intravenöse Antibiotikatherapie mit einem Antibiotikum in Tablettenform weiterbehandelt (das Ciprofloxacin wird dem Levofoxacin bei Pseudomonas-Nachweis vorgezogen). Der Einsatz von Antibiotika bei Mukoviszidosepatienten ist eine der wichtigsten und erfolgreichsten Therapiemaßnahmen, die zu einer Verbesserung des Krankheitsverlaufs und insgesamt der Lebenserwartung beigetragen hat. Ein bewusster Umgang mit Antibiotika muss allerdings vorausgesetzt werden um Resistenzen vorzubeugen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dr. Christina Smaczny
03.02.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny