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MMAD (Partikelgröße)

Frage
Guten Tag,

welche Partikelgröße ist beim Inhalieren von:
- Colistin und Pulmozyme ideal ?
- werden diese mit dem e-flow erreicht ?
- welche Mindestgröße (falls mit einem anderen Vernebler inhaliert wird) sollte nicht für beide Medikamente unterschritten werden ?

vielen Dank
Antwort
Hallo,

wir haben die Physiotherapeutin Stefanie Rosenberger (Klinik Schillerhöhe, Gerlingen) um Antwort gebeten. Sie schreibt:

"(...) Grundsätzlich gilt als respirabel eine Teilchengröße von1-5µm, dies gilt auch für Colistin und Pulmozyme. Dabei gilt innerhalb dieses Korridors eine Partikelgröße von 2-3,5 µm als optimal.

Dies erreicht der Pari e-flow, wie auch alle andere in der CF-Therapie eingesetzten Vernebler.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang wäre, dass die Deposition bei 1-5µm, entscheidend über das inhalierte Volumen ( tiefer Atemzug 1800 ml 30% alveoläre Lungendeposition im Vergleich dazu bei 350ml unter 10% alveoläre Lungendeposition) über den Atemfluss ( fast doppelte alveoläre Deposition bei 200ml/s langsame Inspiration im Vergleich zu 1000ml/s normale Inspiration) beeinflusst wird. Dies unterstreicht die Bedeutung eines kontrollierten Atemmusters bei der Inhalation.

Kontrolliert wird dieser Atemfluss bei Pari Sprint Verneblern über den Pif-Control, allerdings wird dort abrupt bei zu schneller Inspiration (ab 25 l/Min) eine weitere Inspiration unmöglich, Medikament wird auch während Inhalationspausen und Exspiration vernebelt.

Der I-Neb berechnet über den Atemfluss des Patienten, die Dauer der Inspiration und eine medikamentenspezifische Chip-Karte die Steuerung des Atemmanövers des Patienten. Nur während der Inspiration wird Medikament vernebelt.

Beim Akita Jet wird der optimale Atemfluss über optisches Feedback gesteuert .Die Anzahl der Atemzüge wird über Inspirationsvolumen des Patienten und einen medikamentenspezifischen Chip gesteuert. Auch hier steht Aerosol nur bei Inspiration zur Verfügung. Ganz neu kann beim Akita auch ein O2-Adapter kombiniert werden.

Wenn die Partikel kleiner werden als 1µm wird ein großer Teil wieder ausgeatmet der Rest ist dann allerdings alveolargängig, dies ist nicht sinnvoll.

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass eine Umstellung der inhalativen Medikation (auch Gerätewechsel) ärztlich überwacht werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Rosenberger"

(Diese Antwort wurde eingestellt von Annette Pfalz)
25.05.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Annette Pfalz