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Bisphosphonattherapie

Frage
Sehr geehrte Dame und Herren,

was muss ich mir unter einer Bisphosphonattherapie im Rahmen einer Osteoporose vorstellen? Wie wird diese Therapie durchgeführt, welche Nebenwirkungen gibt es? Ich habe gelesen, dass Bisphosphonate auch bei Gehirntumoren verabreicht werden... mir scheint, dass sie also ein sehr starkes Arzneimittel sind. Ist eine solche Therapie bei Mukos mit Osteoporose zu empfehlen?

Danke und Gruß
N.
Antwort
Sehr geehrter N.,

Bisphosphonate sind Medikamente, die in den letzten Jahren u.a. zur Therapie der Osteoporose entwickelt wurden und zunehmend auch bei der CF-bedingten Osteoporose eingesetzt werden. Sie hemmen den Knochenabbau, hemmen aber gleichzeitig auch die Mineralisation des Knochens, da sie selbst in die Knochensubstanz eingebaut werden und dort sehr lange verweilen. Insofern sind sie bei der CF-bedingten Osteoporose auch doppelt von Vorteil, weil sie wahrscheindlich erstens den vermehrten Knochenabbau hemmen und zweitens den gestörten Knochenaufbau dahingehend kompensieren, dass sie selbst Teil der Knochensubstanz werden. Es ist allerdings eine Therapie, der andere Therapieversuche zur Verminderung des Knochenabbaus und Förderung des Knochenaufbaus bei CF vorangehen sollten. Ihr CF-Arzt hat hierzu Leitlinien an der Hand, die ihm sagen, ab wann der Einsatz dieser Medikamente angezeigt ist. Bezüglich der Nebewirkungen ist zwischen oral gegebenen und i.v. verabreichten Bisphosphonaten zu unterscheiden. Die oral verabreichten Präparate haben teilweise zu Bauchschmerzen, Überlkeit, Erbrechen, Reflux von Mageninhalt in die Speiseröhre und Durchfall geführt. Zudem können sie Kalzium im Darm binden und dadurch auch das Kalzium im Körper beinflussen. Für einige Präparate sind in wenigen Fällen auch Knochennekrosen, im Rahmen einer Studie für ein neueres Präparat auch Herzrhytmusstörungen beschrieben worden. Ich denke, bevor man eine solche Therapie beginnt, ist es wichtig, dass man diese Fragen noch einmal in ausführlichen Gesprächen mit dem behandelnden Arzt klärt.
Viele Grüße
Olaf Sommerburg
17.08.2011