Schneller Inhalieren

Frage

Lina kwengelt und schreit immer weil ihr langweilig ist bei Therapie. Sie will sie nicht machen und das stört unseren Alltag sehr.
Deshalb hat mein Lebensgefährte die Idee, das wir die Medikamente mischen. Das geht schneller. Sie braucht Kolistin und Pulmozyme.
Was sagen sie?

Antwort

Liebe Eltern,

leider schreiben Sie nicht, wie alt Lina ist, denn die Physiotherapie/ Inhalationstherapie ist in den unterschiedlichen Altersstufen sehr verschieden.
Mein erster Expertenrat ist daher, die Problematik der Inhalation mit Ihrer behandelnden Physiotherapeutin zu besprechen, die in den speziellen Techniken der Physiotherapie/ Inhalationstherapie bei CF fortgebildet sein sollte. Sollten Sie niemanden haben, finden Sie auf der Seite des Mukoviszidose e.V. ( www.muko.info) Adressen qualifizierter Therapeuten/innen.
Weiterhin möchte ich sie beruhigen: viele Kinder inhalieren nicht gern. Jedoch ist es möglich, die Inhalationstherapie so zu gestalten, dass die Situation entspannter wird. Je nach Alter kann man die Kinder zunehmend mehr selbst machen lassen, z.B. selbst den Vernebler halten lassen, sie mit dem Lesen von Bilderbüchern bei der Stange halten oder auf dem Pezzi- Ball sitzend inhalieren. Das sanfte Hopsen auf dem Ball beruhigt die Kleinen und lässt sie das Inhalieren meist gut mitmachen.
Colistin und Pulmozyme darf man leider nicht mischen ( Inhalationstherapie im Kindes- und Jugendalter, Wildhaber, Kamin Uni-Med Verlag 2008; Update Mukoviszidose, Hirche, Wagner, Thieme Verlag 2010), abgesehen davon würde das die zu vernebelnde Menge auch nicht verkleinern.
Es sollte zunächst das Pulmozyme mit einem leistungsstarken Kompressor, z.B. dem Pari Boy SX und danach das Colistin inhaliert werden.
Sollte sich die Situation nicht entspannen und ist Lina noch so klein, dass sie nur mit einer Maske inhalieren kann, ist es auch o.k., wenn Sie im Schlaf mir ihr inhalieren.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen
Birgit Dittmar
Physiotherapeutin
1.Vorsitzende des AK Physiotherapie

10.04.2012

Die Antwort wurde erstellt von: Birgit Dittmar