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Rechtsherzbelastung

Frage
Liebes Expertenteam,

bei meiner Tochter wurde eine Rechtsherzbelastung festgestellt und möchte fragen ob die Belastung dadurch ein wenig eingeschränkt ist.

Vielen Dank
Antwort
Sehr geehrte/r Fragende/r,

in Ihrer Frage ist nicht erwähnt, dass Ihre Tochter Mukoviszidose (CF) hat. Wir gehen aber bei der Beantwortung davon aus, da Sie die Frage im Expertenrat für Mukoviszidose stellen.

Sie berichten, dass bei Ihrer Tochter eine Rechtsherzbelastung festgestellt wurde und Sie fragen, ob hierdurch eine die körperliche Belastbarkeit ein wenig eingeschränkt sein könnte.

Ich möchte Ihnen bei meiner Antwort mit wenigen Worten erklären, wodurch in der Regel eine Rechtsherzbelastung auftritt.
Das Krankheitsbild der Mukoviszidose ist ja geprägt durch chronische Entzündungen in der Lunge. Hierbei kommt es mit fortschreitender Dauer der Erkrankung zu einer schrittweise zunehmenden Bildung von Narbengewebe, das das durch die Entzündung zu Grunde gegangene Lungengewebe ersetzt. Durch diesen Prozess wird die Anzahl der Blutgefäße verringert, die das vom rechten Herzen in die Lunge gepumpte Blut transportieren. Gleichzeitig kommt es zu einer Engstellung der verbliebenen Blutgefäße, durch die das Blut von der rechten Seite des Herzens in die Lunge gepumpt wird. Dies alles führt dazu, dass die rechte Herzkammer gegen einen deutlich erhöhten Widerstand das Blut in die Lunge pumpen muss. Das rechte Herz muss also eine deutlich vermehrte Arbeit leisten. Dies nennt man eine Rechtsherzbelastung.
Ihre Frage muss also mit „Ja“ beantwortet werden. Die Rechtsherzbelastung führt zu einer Verminderung der körperlichen Belastbarkeit der betroffenen Person. Im Alltagsleben ist dies zunächst meist kaum bemerkbar. Beim Treppensteigen oder bei sportlichen Aktivitäten verspürt der Betroffene jedoch rasch vermehrtes Herzklopfen oder auch Atemnot. Sie und ihre Tochter sollten mit der Ärzten des CF-Zentrums besprechen, welche therapeutischen Maßnahmen ergriffen werden sollten, um eine möglichst gute Entlastung des rechten Herzens zu erreichen.

Wir wünschen Ihrer Tochter alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
12.11.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt