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Leberzirrhose

Frage
Hallo,

Bei meiner Tochter wurde Mitte Dezember sehr schwere Leberfibrose und beginnende Leberzirrhose diagnostiziert. Müsste sie nicht sofort auf eine Warteliste für eine Lebertransplantation? Leider istnder CF-Arzt sehr zögerlich, was mir sehr unverständlich ist. Vielleicht können Sie schon einmal eine Meinung dazu sagen. Mit dem Arzt können wir erst am 18.1.13 sprechen. Natürlich geht UBS die Sache nicht aus dem Kopf...

Viele Grüße
Heike O.
Antwort
Sehr geehrte Fragerin,

die Dringlichkeit zur Listung für eine Lebertransplantation ergibt sich aus dem bisherigen Verlauf der CF Lebererkrankung und hängt davon ab wie rasch die Funktion der Leber schlechter wurde. Üblicherweise schreitet die CF-Lebererkrankung langsam voran, jedoch müssen auch andere nicht CF-bedingte Ursachen der Lebererkrankung in Erwägung gezogen. Die Diagnose Lebererkrankung ist das Ergebnis aus der Zusammenschau mehrerer Befunde: Laborbefunde im Verlauf, Bildgebung und (bei CF seltener) des Befundes einer entnommenen Gewebeprobe. Befunde der Ultraschalluntersuchung müssen vorsichtig interpretiert werden, da das Bild bei CF oft ein Muster hat wie bei schwerer Fibrose ohne dass eine massive Funktionseinschränkung vorliegt. Auch ist es von entscheidender Bedeutung ob ein Umgehungskreislauf aufgrund eines Hochdruckes im portalen Gefäßsystem (portale Hypertension) mit Ausbildung von Varizen in der Speiseröhre und eine Milzvergrößerung vorliegt. Für das therapeutische Vorgehen muß immer auch der Zustand der Lunge und das Alter des Patienten mitberücksichtigt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H. Ellemunter
14.01.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Helmut Ellemunter