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Polkörperdiagnostik

Frage
Liebes Expertenteam,

Mein Lebensgefährte (Alter 32) und ich (Alter 38) sind beide Anlageträger für CF und unsere Tochter (19 Monate) leidet an Mukoviszidose. Gerne hätten wir ein zweites Kind. Natürlich wünschen wir uns sehr, dass dieses gesund ist.
Aufgrund unserer ethischen Einstellung kommt für uns ein Abbruch einer Schwangerschaft nicht in Frage. Deshalb beschäftigt uns die Polkörperdiagnostik als eine Möglichkeit der präkonzeptionellen genetischen Diagnostik.
Vielleicht können Sie uns mit Ihren Erfahrungen weiterhelfen?
Wie erfolgreich sind die Aussichten mithilfe der PKD ein gesundes Kind zur Welt zu bringen? Wird dieses Verfahren im Zusammenhang mit CF inzwischen häufig und erfolgreich praktiziert? Gibt es auf diese Problematik spezialisierte Zentren oder können wir jedem beliebigen KiWu-Zentrum, welches die PKD anbietet, vertrauen?

Wir danken Ihnen sehr für Ihre Zeit und Ihre Beratung!
MfG,
J. & K.
Antwort
Liebe Fragestellerin,

die Erfahrungen zur Polkörperchendiagnostik in Deutschland sind sicher noch recht überschaubar, jedoch bietet sich Ihre genannte Genkonstellation für die Polkörperchendiagnostik an, zumal Sie sich einen Schwangerschaftsabbruch nicht vorstellen können.
Ich denke nicht, dass das Verfahren allgemein üblich ist und häufig praktiziert wird. Es gibt nur sehr wenige Zentren, die die PKD anbieten, nach meinem Wissen z.B. in Regensburg. An ein solches Zentrum sollten Sie sich wenden. Die Chance, ein gesundes Kind (bezüglich der Mukoviszidose) zu bekommen, ist dann gut, jedoch ist die sogenannte "baby-take-home-rate" bei allen künstlichen Befruchtungsmethoden nur rund 30 % und zu beachten ist zusätzlich das Risiko für Mehrlingsschwangerschaften. Hinzu kommt die Belastung der Frau durch die hormonelle Behandlung, Eizellentnahme und den Embryonentransfer. Dies gilt es bei einer solchen Entscheidung zu bedenken. Ich hoffe, Ihnen damit ein wenig geholfen zu haben.

Dr. Anja-Undine Stücker
29.01.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Anja-Undine Stücker