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NOCHMAL zu Inhalation von Natriumbicarbonat

Frage
Sehr geehrtes Expertenteam,

ich hatte bereits vor einem Monat [Anm.: es war am 24.3.13] die Frage gestellt, leider aber keine Antwort erhalten, daher versuche ich es nochmal: ich würde gern wissen, in welchen Fällen bei Cf eine Inhalation mit NaHCO3 (Natriumbicarbonat) empfohlen wird, wie wird NaHCO3 inhaliert (Menge/Häufigkeit/Dosierung /kg oder alter) und ob diese Inhalation zusätzlich zu der NaCl -Lösung oder stattdessen gemacht wird (d.h. mit Atrovent und Sultanol dazu).
Danke im Voraus
Antwort
Hallo,

Sie hatten angefragt ob und wenn in welchen Fällen eine Inhalationstherapie mit Natrium-Bikarbonat bei CF indiziert ist und wie diese Therapie durchgeführt wird. Sie mussten etwas auf die Antwort warten, da zunächst eine Literaturrecherche zu diesem Thema durchgeführt werden musste.
Im Jahr 2002 wurde mit der Planung einer Studie zur Therapie bei Kindern mit Natrium-Bikarbonat am Children's Hospital of Pittsburgh begonnen. Inzwischen wurde die Rekrutierung der Patienten abgeschlossen und alle Patienten haben das Studienprotokoll durchlaufen. Leider sind bisher noch keine Ergebnisse der Studie veröffentlicht worden. Andere Studie an Cf-Patienten sind bisher nicht bekannt.
Im Juli 2012 ( 5 J U L Y 2 0 1 2 | V O L 4 8 7 | N A T U R E | 1 0 9 ) wurden Ergebnisse eine Untersuchung an Cf-Schweinen publiziert. Die Autoren konnten zeigen, dass bei Cf-Schweinen der PH-Wert des Bronchialsekretes niedriger war als bei normalen Schweinen und dass bei CF-Schweinen die Abwehr von bakteriellen Infekten ( bacterial killing ) hierdurch geschwächt war. Durch Anhebung der PH-Wertes in normale Bereiche konnte die Abwehrfunktion normalisiert werden. Die Autoren sehen in diesen Untersuchungsergebnissen einen Beleg dafür, dass eine Anhebung des PH-Wertes im Bronchialsekret ( Z.B. durch Inhalation mit Bikarbonat ) hilfreich sein könnte bei der Bekämpfung der pulmonalen Infektion bei CF.
Da zur Zeit keine wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse zur Inhalation mit Bikarbonat beim Menschen existieren und zur Zeit keine Kenntnis über eine geeignete Dosierung einer solchen Inhalation vorliegt, muss zum jetzigen Zeitpunkt von einer versuchsweisen Therapie mit Bikarbonat dringlich abgeraten werden. Es ist zu hoffen, dass die Ergebnisse der Studie von Pittsburgh in naher Zukunft veröffentlicht werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
12.04.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt