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Chloramphenicol in Enzympräparaten

Frage
Guten Tag, wir haben erst vor kurzem Erfahren, dass unser 2,5 Jahre alter Sohn Mukoviszidose hat.
Im Sommer hatte er eine schwere Lungenentzündung und durch die schwere Beatmung sind die Lungen gerissen. Daher wurde er nach Mannheim geflogen zwecks einer ECMO-Therapie. Dort wurde nach seinem erwachen Mukoviszidose festgestellt. Wir stehen gerade erst am Anfang der Diagnose.
Da ich jedoch in der Lebensmittelbranche tätig bin und auch die Schnellwarnungen der Grenzübergänge in der EU einsehen kann, habe ich dort mit schrecken gesehen, dass Enzym-Präparate mehrfach aus China und Indien mit Chloramphenicol auffällig geworden sind.
Da Chloramphenicol ein Antibiotika für die Schweinemast ist, stellt sich mir die Frage: Kann in Kreon Chloramphenicol enthalten sein.
Das wäre für Antibiotika-Therapien natürlich fatal.

Ich werde in den nächsten Tagen ein Labor beauftragen.

Jedoch wäre es interessant, ob bereits etwas bekannt ist.
Antwort
Guten Tag,

das Vorkommen von Chloramphenicol in Kreon ist mir nicht bekannt. Kreon ist kein Lebensmittel, sondern ein Arzneimittel und unterliegt somit nochmals anderen Kontrollen. Bitte sehen Sie hierzu auch die offizielle Antwort der Firma. Besonders wichtig scheint mir hier der Punkt 4. Meine persönliche Einschätzung deckt sich mit der offiziellen Antwort der Firma:

"
1. Das Produkt Kreon enthält kein Chloramphenicol.

2. Im Herstellungsprozess wird kein Chloramphenicol verwendet.

3. Wir arbeiten mit uns direkt bekannten Schlachtbetrieben, um an die Rohmaterialien zu kommen. Uns liegt eine Bestätigung vor, dass ein Vorkommen von Chloramphenicol in den Pankreasdrüsen, die wir beziehen, ausgeschlossen werden kann.

4. Sollte auf illegalem Weg Chloramphenicol in das Material gelangen, würde es aufgrund seiner chemischen Eigenschaften im Prozess entfernt werden.

5. Zusätzlich gibt es mehrere Kontrollschritte von den Rohstoffen bis zum Fertigprodukt, die jegliche Fremdkontamination detektieren."

Mit freundlichen Grüßen
Olaf Eickmeier

26.09.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Olaf Eickmeier