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Haben MCT-Fette in der Ernährung bei Mukoviszidose noch eine Berechtigung?

Frage
Es gibt Hersteller, die Mittelkettige Triglyceride
(engl.: Medium-chain-Triglycerid, MCT) für Patienten mit Mukoviszidose empfehlen, wie sie bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts für Mukoviszidose-Patienten üblich waren, bevor die mikroverkapselten Verdauungsenzyme auf den Markt kamen. Gibt es für MCT-Fette bei CF aus ärztlicher Sicht heute noch eine denkbare Indikation (Sonderfälle?), oder ist bei CF generell davon abzuraten?
Antwort
Guten Tag,

in der täglichen Ernährung spielen MCT-Fette dank der mikroverkapselten Enzympräparate kaum noch eine Rolle. Bei cholestatischer Lebererkrankung kann jedoch der Austausch von langkettigen durch mittelkettige Triglyceride in Betracht gezogen werden, da letztere zur Absorption weder Pankreaslipase noch Gallenflüssigkeit benötigen. Auf die ausreichende Versorgung mit essentiellen Fettsäuren ist jedoch zu achten.
Weiterhin könnte die therapierefraktäre Steatorrhoe eine Indikation darstellen. Da MCT-Fette teurer, geschmacklich auffallend und in der Handhabe schwieriger sind als handelsübliche Speisefette und –öle, sollte die Ursache der persistierenden Steatorrhoe genauestens überprüft werden.

Denkbar wäre ebenfalls der Einsatz von MCT-Fetten bei erhöhtem Calprotectin aufgrund der Malabsorptionsneigung und der erniedrigten Ausschüttung von CCK, welche wiederum zur verminderten Ausschüttung von Gallensäure führt.

Ich hoffe Ihre Fragen hiermit hinreichend beantwortet zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen,

Suzanne van Dullemen
19.03.2014
Die Antwort wurde erstellt von: Suzanne van Dullemen