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Stark schleimbildender Pseudomonas a.

Frage
Liebes Expertenteam, wegen eines Infektes mit einem st. schleimbildenden Pseudomonas war ich die letzten beiden mal 5 Wochen zu einer i.v. Antibiose mit zwei Antibiotika (Fortam/Amikin, Collistin/Ciproxin) hospitalisiert. Nach jeweils 10 Tagen zeigte sich eine Resistenz und Fieber und es musste mit einem anderen Antibiotika wieder neu für 14 Tage begonnen werden. Nach den 5 Wochen hatte ich aber immer noch viel Sekret und Husten und erst nach ca. 3 Monaten inhalativer Therapie mit Cayston und Collistin im Wechsel besserte es etwas. Ich habe auch noch allergisches Asthma und nehme 10 mg Prednison. Mein FEV1 betrug vor einem Jahr noch 52% und ist jetzt bei 35 %, ich bin 52 jährig und hatte erst fünf i.v. Therapien nötig. Ist unter diesen Umständen eine vorsorgliche i.v. Therapie mit Antibiotika zu empfehlen oder muss ich dann wieder mit Fieber und einer längerdauernden Hosp. rechnen? Wie könnte dies verhindert werden? Ich habe gelesen das es Antibiotika gibt, die die Kommunikation untereinander stören, welche wären dies? Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und sonnige Herbstgrüsse, Susanne
Antwort
Hallo liebe Susanne,
ich muss Sie leider gleich zu Beginn meiner Antwort enttäuschen, da Ihre Frage eine medizinische Empfehlung als Antwort haben müsste. Über Internet ist das jedoch nicht möglich. Der Expertenrat kann nur informieren, aber keine Therapieempfehlungen machen. Ein Arzt muss den Patienten und seine Befunde gut kennen um Empfehlungen, wie dies in Ihrem Fall sein würde, machen zu dürfen.
Ich will Ihnen jedoch einige Informationen geben, welche Ihnen womöglich das Gespräch mit Ihrem CF-Arzt erleichtern.
Bei einer chronischen Pseudomonas aeruginosa (PA) -Besiedlung, insbesondere mit einem schleimbildenden Keim, ist eine langfristige PA-wirksame Antibiotika vom Vorteil. Vor allem werden bei diesen Patienten (eine Verträglichkeit vorausgesetzt) inahaltiv Antibiotika eingesetzt, dies in der Regel als on/off-Therapie, je 28 Tage im Wechsel. Diese Therapie wird auch bei Ihnen angewendet. Überlegt werden könnte, ob eine andere Antibiotikakombination für vorteilhafter wäre (?).
Zusätzlich kann abhängig vom Krankheitsverlauf, von den Entzündungszeichen, von der individuellen Antibiotikaverträglichket und -Wirkung eine regelmäßige i.v.-Therapie mit PA-wirksamen Antibiotika alle 3 bis 12 Monate durchgeführt werden. Die intravenöse Antibiotikatherapie wird in der Regel als Kombinationstherapie (meistens zwei Antibiotika) 14-21 Tage ambulant oder stationär vorgenommen. Die Antibiotika werden so kombiniert, dass sich die Wirkung gegenseitig verstärkt, aber keine negative Wechselwirkung auftritt. Antibiotikakombinationen, die bei Ihnen verwendet worden sind vertragen sich gut und verstärken gegenseitig die Wirkung. Welche sonstigen Antibiotika bei Ihnen verwendet werden könnten ist vom Antibiogramm (Keimempfindlichkeit) wie auch Ihrer Verträglichkeit und Ansprechen auf Antibiotika abhängig. Sprechen Sie daher mit Ihrem CF-Arzt über die Therapiemöglichkeiten, die in Ihrem Fall die optimalen sind.

Ich hoffe mit diesen Ausführungen Ihnen ein wenig geholfen zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dr. med. Christina Smaczny
16.10.2014
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny