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Indikation des Ursofalk
- Frage
- Sehr geehrtes Team,
wird Ursofalk auch dann bei CF verordnet, wenn der Leberwert Gamma-GT immer sehr gut ist (9), während die anderen Leberwerte sonst schon seit Monaten leicht erhöht sind GOT 41 (-35 Norm),
GPT 48 (-45 Norm), Alkal. Phosphatase 140 (53 - 128 Norm laut Labor).
Meine Leber ist sonst unauffällig und ohne Beschwerden.
Vielen Dank im Voraus
S.Gayer - Antwort
- Hallo,
Sie fragen , ob die Behandlung mit z.B. Ursofalk ( Ursodesoxycholsäure ) bei einem Cf-Patienten gerechtfertigt ist, wenn zwar die Leberfunktionswerte ( SGOT und SGPT ), leicht erhöht sind, die Gamma-GT aber normal ist.
Generell ist zu sagen , dass es keine absolut und allgemein akzeptierten Kriterien gibt, die die Notwendigkeit einer Urso-Therapie festschreiben. Vor allem gibt es keine Klaren Regeln , die festlegen bei welcher Konstellation der Laborwerte keine Urso-Therapie durchgeführt werden sollte bzw. darf.
Die Leberfunktionswerte schwanken bei Cf-Patienten sehr stark und können heute normal , in 2Wochen aber auch deutlich höher liegen als z.B. bei Ihnen. Man sollte daher auf zusätzliche Untersuchungsbefunde wie z.B. die Ultraschallbefunde der Leber zurückgreifen. Zeigen sich hier z.B. Befunde , die an eine Bindegewebsvermehrung in der Leber denken lassen, so ist die Indikation zur Urso-Therapie sicherlich gegeben. Eine Erhöhung der Gamma-GT ist nicht zwingend zu fordern.
Da Ursodesoxycholsäure ( Urso ) sehr gut vertragen wird und nahezu keinerlei Nebenwirkungen bekannt sind, sollte Urso im Zweifelsfall großzügig eingesetzt werden, da es eine Schutzfunktion für die Leber bietet.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt - 20.08.2008
- Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt