Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Töpfern

Frage
Noch einmal zum Töpfern:
Ich habe kein gutes Gefühl bei diesem Thema, obwohl meine Tochter sehr gerne töpfern würde.
Ton ist ja ein feuchtes Material, das auch nur feucht verarbeitet werden kann. Wird ein Werkstück in der AG nicht am selben Tag fertiggestellt, wird es mit einer Plastiktüte umhüllt und eine Woche später weiterverarbeitet. Spätestens dann können doch Feuchtkeime entstanden sein?
Antwort
Hallo,

in der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine Untersuchungen zum Pseudomonas-Risiko durchs Töpfern. Wenn mit Leitungswasser getöpfert wird, ist die Gefahr von Feuchtkeimen wahrscheinlich sehr gering.
Die von Ihnen beschriebene Situation ist natürlich eine etwas andere, wenn die Werkstücke in einer Plastiktüte über mehrere Tage zwischen gelagert werden und danach weiter damit getöpfert wird. Durch dieses Prinzip kann die Bildung von Feuchtkeimen gefördert werden, die durch anschließende Aerosol-Bildung bei der Weiterverarbeitung eine potentielle Gefährdung darstellen können. Zwei Möglichkeiten um dieser Gefahr zu entgehen sind denkbar: Werkstücke immer zu Ende verarbeiten und nicht zwischenlagern oder mit Mundschutz töpfern, was aber der Integration in die Gruppe und dem Selbstwertgefühl schaden kann.
Insgesamt, denke ich, dass eine Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen sollte. Wenn ihre Tochter gerne mit Ton arbeiten möchte, dann sollte man das möglich machen.

Herzliche Grüße
Jörg Steinmann
07.09.2015
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Jörg Steinmann