Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Frage an Dr. Mainz (Ihre Antwort vom 21.09)

Frage
Frage an Dr. Mainz: (Ihre Antwort vom vom 21.09.)

Sehr geehrter Herr Dr. Mainz,

vielen lieben Dank für Ihre Antwort über die sinusale Inhalation und vor allem für Ihren wertvollen Tipp über die Möglichkeit einer Persistenz der Pseudomonas in den Zahntaschen. Ich habe tatsächlich einen schlechten Zahnstatus und auch einige Zahnkronen aus Kunststoff.

Jetzt möchte ich dieses Thema dringend angehen, um auch diese mögliche Quelle zu beseitigen. Hätten Sie irgendwelche Ratschläge, wie man den Mundbereich diesbezüglich sanieren kann?

Ich habe bereits mit meinem Zahnarzt darüber gesprochen. Er hatte vorgeschlagen, eine Zahn- (und Zahntaschen)-Reinigung mit einem Ultraschallgerät durchzuführen und anschließend einen 2%-Chlorhexidin-Gel in die Zahntaschen kurz aufzutragen. Die Kunststoffkronen würde er rausnehmen und in einem Ultraschall-Bad reinigen lassen.

Was halten Sie von diesem Vorgehen? Würde ein Ultraschallgerät und ein Ultraschallbad mögliche Pseudomanas beseitigen? Meine Internet-Recherche hat ergeben, dass Ultraschall den PA nicht schadet. Womit kann man sonst die Zahntaschen sanieren?
Ist ein 2%-Chlorhexidin-Gel ein geeignetes bakterizides Mittel gegen Pseudomonas oder können Sie etwas anderes empfehlen? Gibt es irgendwelche gegen PA bakterizid wirkende Substanzen, die man direkt applizieren oder die Zahntaschen damit spülen kann?

Und wie kann man beim Zahnarzt eine erneute Ansteckung während der Behandlungen am besten vorbeugen?

Für einen Ratschlag wäre ich sehr dankbar!
Antwort
[Diese Rückfrage bezieht sich auf die Frage "Behandlung der Nasennebenhöhlen" vom 08.09.2016, die am 21.09.2016 von PD Dr. Mainz beantwortet wurde.
Die Rückfrage wird nun von Dr. Michael Sies beantwortet]

Guten Tag!

Die Reinigung von Zahntaschen mittels Ultraschall und Handinstrumenten (sogenannte Kürettage) kombiniert mit antibakteriellen Spülungen (z.B. Chlorhexidin oder 3% Wasserstoffperoxid) ist sehr gut geeignet, die bakterielle Besiedelung deutlich zu reduzieren. Wichtig ist eine sich daran anschließende regelmäßige Prophylaxe einerseits durch den Patienten selbst (z.B. durch sorgfältige Mundhygiene und die Verwendung von Zahnzwischenraumbürstchen bzw. Zahnseide) und andererseits durch professionelle Zahnreinigungen.
Bei Verdacht auf das Persistieren von (insbesondere anaeroben) Problemkeimen kann auch eine systemische Therapie mittels spezieller Antibiotika erforderlich werden. Allerdings wäre dann eine vorherige Keimtestung durch Abstrich in den Zahnfleischtaschen zu empfehlen, um gezielt ein wirksames Antibiotikum auszuwählen, außerdem könnte in Ihrem Fall speziell auf Pseudomonas untersucht werden.
Unter herausnehmbaren Kunststoffkronen kann ich mir nicht wirklich etwas vorstellen; grundsätzlich aber denke ich, das ein Werkstück, das gereinigt, desinfiziert und getrocknet werden kann, danach auch keine nennenswerte bakterielle Besiedelung mehr aufweist.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Sies
08.12.2016
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Michael Sies