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Nasale Grippeschutzimfung

Frage
Guten Tag,
ich möchte meinen 10-jährigen CF-Sohn wie jedes Jahr gegen die Grippe impfen. Mir wurde von einem Kinderlungenarzt die nasale Grippeschutzimpfung aufgrund einer besseren Wirksamkeit emfohlen. Da mein Sohn bei Spritzen ein großes Theater macht, wollte ich fragen, ob die nasale Impfung auch von Muko-Seite empfohlen wird bzw. was dagegen spricht.

Vielen Dank!

Herzliche Grüße
Dana D. [Nachname durch ECORN-CF verkürzt]
Antwort
Hallo,

Sie fragen, ob der nasale Influenza-Impfstoff für Mukoviszidose-Patienten zu empfehlen ist. Da ihr 10-jähriger Sohn Angst vor der Injektion hat und Ihr behandelnder Arzt ihnen gesagt hat , dass die Wirksamkeit der nasalen Impfung besser sei, würden sie diese bevorzugen. Sie fragen auch, ob es Kontraindikationen gebe.
Die Grippe-Impfung ist in Deutschland von der STIKO für bestimmte Patientengruppen empfohlen. Hier ist unter anderen die Gruppe von Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen ( Asthma und z.B. COPD ) genannt. Unter diese Gruppe ist natürlich auch die Cf zu rechnen, auch wenn sie nicht ausdrücklich genannt ist. Der Impfstoff ist für Kinder zwischen 2 und 17 Jahren zugelassen.
In einer ausführlichen Bewertung der Studienlage zu dem nasalen Impfstoff stellt das Robert-Koch-Institut fest, dass die Datenlage belegt, dass der nasale Impfstoff in der Altersgruppe von 2 bis 6 Jahren gegenüber dem zu spritzenden Impfstoff überlegen ist. In der Altersgruppe zwischen 7 und 17 Jahren konnte kein signifikanter Unterschied betreffend die Wirksamkeit gefunden werden. In den relativ wenigen vergleichenden Studien wurden keine nennenswerten Unterschiede betreffend schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen gefunden.
Als typische Impfreaktionen wurden passagere Müdigkeit, allgemeine Zeichen eines grippalen Infektes wie Nasenlaufen, verstopfte Nasenatmung, Kopfschmerzen und vereinzelt erhöhte Temperatur bei beiden Impfformen gesehen, wobei die Reaktionen im nasenraum wohl etwas häufiger bei der nasalen Impfung beobachtet wurden.
Zusammenfassend kann für die Situation ihres Sohnes gesagt werden, dass für beide Impfungen eine identische Wirksamkeit erwartet werden kann. Sie sollten die Produktinformation gründlich studieren. Wichtig ist, dass die Impfung bei ihrem Sohn in einem stabilen absolut infektfreien Stadium erfolgt.

Wir wünschen Ihnen und ihrem Sohn alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
10.10.2016
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt