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IRT Schwankungen/Grenzwert

Frage
Guten Tag!

Der erste IRT Test beim Neugeborenenscreening war leider erhöht: 70 ng/ml.
Wir mussten zu einen zweiten Test nach 4 Wochen antreten, den unsere Hebamme machte. Da aber vermutet wurde, dass dieser Test auf dem Postweg verloren ging, wurde ein zweiter Test im Krankenhaus fünf Tage später veranlasst. Es kam schliesslich so, dass der Test der Hebamme doch im Labor war ... so bekamen wir (leider) zwei Ergebnisse: Test der Hebamme 26ng/ml und der Test vom Krankenhaus mit 55ng/ml. Referenzwert ist 50.
Meine Frage an sie bitte: Kann es sein, dass der IRT Wert innerhalb von nur fünf Tagen so stark ansteigen kann?
Was mir auffiel: Die Hebamme hat einen Tropfen Fersenblut direkt auf die Trockenblutkarte aufgebracht, die Krankenschwester hat jedoch das Blut mit mehreren Kapillaren von der Ferse aufgefangen und auf die Karte “aufgeblasen.“ Könnte der Unterschied daher rühren? Könnte möglicherweise zu viel Blut auf den Testkreis gekommen sein?

Bedanke mich im voraus für ihr Zeit zum antworten.

Sg Mike
Antwort
Liebe/r Frager/in,
danke für Ihre Anfrage. Wenn ich Sie richtig verstehe, fand sich bei Ihrem Kind ein erhöhter IRT-Wert von 70 ng/ml. Ein Kontrolltest bei der Hebamme kam erst mit Verspätung im Labor an und zeigte einen Wert von 26 ng/ml. Fünf Tage nach dem Test bei der Hebamme wurde im Krankenhaus ein 2. Kontrolltest erhoben. Das Ergebnis war 55 ng/ml. Grundsätzlich gilt: Ein Test, der einen überdurchschnittlich langen Transport hinter sich hat, sollte kritisch beurteilt werden. Man sollte sich eher nicht auf solche Testergebnisse verlassen. Die Messwerte nach einer langen Transportzeit sind nicht zuverlässig.
Darüber hinaus werden bei Verunreinigungen (z.B. durch Spuren von Stuhl) höhere Werte gemessen. Auch Infektionen können zu falsch hohen Werten führen. Grundsätzlich fällt bei Säuglingen der IRT aber eher mit der Zeit ab und steigt nicht an.
Neben dem IRT werden aus dem Fersenblut auch weitere Analysen durchgeführt, die Ihrem Kinderarzt weiterhelfen, ob weitere Untersuchungen zum Ausschluss einer Mukoviszidose erforderlich sind.

Ich hoffe ich habe Ihnen weiterhelfen können. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über diese Möglichkeiten.

Mit freundlichen Grüßen
PD Dr. Sabina Schmitt-Grohé

07.06.2017
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Sabina Schmitt-Grohé