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Nasenspülung - rez. Sinusitiden

Frage
Guten Tag,
Bei unserem Sohn (CF-Patient, Z.n. Pansinus-OP) entwickeln sich trotz 2xtäglicher Nasenspülung mit 500ml steriler (!) Kochsalzlösung rezidivierende eitrige Sinusitiden im Abstand von jeweils wenigen Wochen, die unter oraler Antibiose stets rasch abklingen. Es wurde kein Pseudomonas oder andere "Problemkeime" nachgewiesen. Gibt es eine Möglichkeit, solchen eitrigen Sinusitiden vorzubeugen, z.B. indem man spezielle Zusätze der Spülflüssigkeit hinzufügt?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Antwort
Guten Tag,

Risiken von engmaschigen Nasenspülungen wurden vor ca. 3 Jahren von mir in einem ECORN-CF-Beitrag angeprochen, darauf möchte ich verweisen (Abstract eines HNO Arztes aus San Diego, ohne dass hier eine Publikation vorliegt).

[Einschub: Ich vermute, dass Dr. Mainz sich auf diese Frage & Antwort bezieht:

ecorn-cf.eu/index.php?id=32&no_cache=1&L=1&tx_expertadvice_pi1%5Bshowitem%5D=1355&tx_expertadvice_pi1%5Bsearch%5D=Mainz%20Diego
Einschub Ende, AP]

Grundlegend ist Reinigung und Trocknung der Nasenkanne hier genauso wichtig, wie bei Inhalationsgeräten, sonst droht Problemkeimerwerb über die Therapie. Daneben können auch immunlogiisch aktiive Substanzen herausgespült werden, was aber nur bei funktionierender Schleimhautbarriere Bedeutung hat.
Für die sinunasale Inhalation zur Deposition von Aerosolen in den Nasennebenhöhlen mit Dornase alpha liegt Evidenz vor (s. eigene Studien), hypretone Saline kann hier auch sehr hilfreich zur Lösung von Sekret und Krusten sein, bei höherer Konzentration (6-7%) kann es aber reizen, so dass ich 3% empfehlen würde.

Bitte besprechen Sie aber alles Vorgehen zunächst mit dem behandelnden CF-Team.

Alles Gute,

Jochen Mainz
12.06.2017
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Jochen G. Mainz