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Schweisstest Resultate

Frage
Guten Tag

Unsere Tochter wurde mit CF diagnostiziert, der Schweisstest ergab:

- Konduktivität 81 mmol/L
- Chlorid 61 mmol/L

gibt es einen Zusammenhang zwischen Schweisstest Resultate und Schwere des Verlaufs der CF?

Besten Dank
David
Antwort
Hallo,
Bei ihrer Tochter wurde eine CF mittels Schweißtest ermittelt. Der Chloridwert lag bei 61 mmol/l. Sie fragen an, ob zwischen der Höhe des Schweißtestergebnisses und der Schwere des Krankheitsverlaufes eine Korrelation besteht.
Hierzu ist ganz generell zu sagen, dass zwischen der Höhe des Schweißtestes und der Schwere des Krankheitsverlaufes und damit mit der Lebenserwartung keine entscheidende Korrelation besteht. Die Höhe des Schweißtestergebnisses kann in sehr heißen Sommermonaten eine gewisse Rolle spielen, da die Höhe des Schweißtestergebnisses einen gewissen Anhalt für die Höhe des Kochsalzverlustes beim Schwitzen andeutet. CF-Patienten mit sehr hohen Schweißtestwerten müssen also besonders genau darauf achten, in der Sommerzeit genügend Kochsalz mit der Nahrung aufzunehmen und gegebenenfalls extrem schweißtreibende Tätigkeit meiden.
Die Schwere des Krankheitsverlaufes hängt in gewissem Maße von der Konstellation der CF-Gene ab. So sind eine Vielzahl von Gen-Kombinationen mit dem klassischen Erscheinungsbild von Lungenproblematik und Pankreasinsuffizienz verbunden. Andererseits gibt es Kombinationen, bei denen immer Pankreassuffizienz bestehen bleibt. Pankreassuffiziente CF-Patienten bieten als Kollektiv eine bessere Prognose. Es ist jedoch bekannt, dass nicht die Kombination der CF-Gene allein für den Krankheitsverlauf verantwortlich ist. Sogenannte modifizierende Begleitgene spielen hier auch eine Rolle. Dies zeigt sich auch daran, dass Geschwister, die ja die identische CF-Gen-Kombination tragen, sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe bieten können.
Zusätzlich spielt natürlich die Güte der täglich ausgeführten klassischen CF-Therapie eine ganz entscheidende Rolle.
Besprechen Sie also mit ihrem CF-Team, welche Gen-Kombination bei ihrer Tochter vorliegt, damit Sie diese wichtige Basisinformation haben.
Generell gilt, dass ihre Tochter auch bei Vorliegen einer Kombination von Lungenproblematik und Pankreasinsuffizienz nicht zwangsläufig eine ungünstige Prognose haben muss. Andererseits sollte ihre Tochter auch bei Vorliegen einer Gen-Kombination, die statistisch gesehen mit einer besseren Prognose einhergeht, die erforderliche prophylaktische Therapie nicht leichtfertig schleifen lassen. Bitte beachten Sie genau die Ratschläge ihres CF-Teams.
Wir wünschen Ihnen und ihrer Tochter für die Zukunft alles Gute.
Dr. H.-G. Posselt
09.09.2017
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt