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Pseudomonas in Zisternen

Frage
In mehreren Antworten wird bestätigt, daß in Wasser aus Zisternen Pseudomonas mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auffindbar sind. Mit meinem Laienwissen zweifle ich das aus zweierlei Gründen an:
1) Die Bedingungen in Zisternen, die im Erdreich verbaut sind, unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von Bedingungen die in allen andern Wasserspeichern des öffentlichen Wassernetzes herrschen (Temperatur / kein Licht).
2) In zwei Analysen von Wasser aus einem Wassertank der über Boden installiert ist konnten keine Pseudomonas nachgewiesen werden (selbst bei hoher Umgebungstemperatur)

Warum gehen Experten dennoch davon aus, daß Zisternenwasser mit Pseudomonas kontaminiert ist?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Grüße
S. O.
Antwort
Sehr geehrter Herr O.,

unter Zisternen versteht man unterirdische oder abgedeckte Sammelbehälter für Trink- oder Nutzwasser.
Generell kann man nicht davon ausgehen, dass das Wasser aus Zisternen immer Pseudomonas belastet ist. Folgende Gründe sprechen aber für ein erhöhtes Risiko einer Wasserkontamination mit Pseudomonas im Vergleich zu Wasser aus (verwendeten) Leitungen. Die Zisternen werden meist nie leer, d.h. es verbleibt in der Regel Restwasser.
Dadurch resultieren auch lange Standzeiten, die das Risiko einer Kontamination erhöhen. Ein weiterer Nachteil von Zisternen sind die fehlende Spülungsmöglichkeit. Durch den fehlenden Durchfluss kann die Erregervermehrung begünstigt sein.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit der Beantwortung der Frage weiterhelfen.

Herzliche Grüße
Jörg Steinmann
05.11.2017
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Jörg Steinmann