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Kläranlage in Nachbarschaft

Frage
Hallo,

birgt eine Kläranlage in der Nachbarschaft (etwa 500m Luftlinie) gesundheitliche Risiken bei Mukoviszidose? Können Bakterien nur über direkten Kontakt und Aerosole übertragen werden oder auch über Geruch?

Vielen Dank im Voraus.
Antwort
Hallo,
spezielle wissenschaftliche Literatur zu Ihrer Frage konnte ich wenig finden. Eine sehr interessante Arbeit aus dem letzten Jahr lässt aber erkennen, dass zumindest in diesem Beispiel die Keimlast erst bei Entfernungen von mehr als 800 Metern deutlich absank. Ob dies allerdings zu übertragen ist auf die Nachbarschaftssituation in Ihrem Fall, muss man mit Vorsicht betrachten. Wir sagen ja normalerweise: Während Viren über viele Meter durch die Luft übertragen werden können (nicht zufällig heißen Windpocken so!), setzen sich Bakterien im Sprühnebel (Husten, Niesen) sehr schnell mit den Tröpfchen ab. Die Gerüche enthalten keine Krankheitserreger - sie werden durch kleine Moleküle vermittelt, die eine sehr große Strecke in der Luft zurücklegen können, bis sie schließlich durch Verdünnung nicht mehr wahrnehmbar sind.
Die zitierte Arbeit hat sich die Mühe gemacht und nicht nur die Keime in der Luft in der Umgebung einer Kläranlage gemessen, sondern auch noch den Gesundheitszustand der Anwohner erfragt. Auch da fanden sich mehr Probleme in der Nähe der Kläranlage.
Mit den besten Grüßen
Prof. Dr. TOF Wagner
22.12.2017
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner