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OGTT

Frage
Liebes Expertenteam,
in allen Foren und in den Leitlinien wird die Dauer des OGTT mit 2 Stunden beschrieben. In der Ambulanz Leipzig wird allerdings der Test mit einer Dauer von 3 Stunden durchgeführt. Innerhalb dieser Zeit wird aller halben Stunde der Blutzucker im Venenblut abgenommen und getestet. Diese 3 Stunden stellen eine hohe Belastung für den Körper dar. Meinem Sohn ist es hinterher immer schlecht. Bringt der 3-Stunden-Test Vorteil oder eine bessere Auswertung? Zur Reha auf Amrum habe ich von den anderen Betroffenen erfahren, dass in den anderen Zentren der 2-Stunden-Test durchgeführt wird.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Frau Quast
Antwort
Liebe Frau Quast,

danke für Ihre Anfrage. Es ist richtig, dass die Leitlinie als Standardvorgehen nur einen OGTT von 2 Stunden empfiehlt. Wie Ihnen bekannt ist, können sich bei unauffälligen Blutzuckerwerten vor und nach 2 Stunden im OGTT schon Auffälligkeiten im Blutzuckerstoffwechsel zeigen. Werden alle 30‘ venöse Blutentnahmen durchgeführt, erlauben diese möglicherweise eine genauere Einschätzung, ob es sich um eine Vorstufe eine sogenannte prädiabetische Stoffwechsellage handelt. Diese ist eine Vorform des Diabetes. Die Vorteile dieses Vorgehens wären in einer entsprechenden Diätanpassung oder in einer engmaschigeren Diagnostik (z.B. erneuter OGTT schon nach 6 Monaten) zu sehen. Sprechen Sie mit Ihren Ärzten in Leipzig darüber. Falls Ihr Sohn für die Blutentnahmen bisher keinen venösen Zugang erhält, wäre das vielleicht eine Option. Dieses heisst, dass mit nur einem ‚Stich‘ alle Blutentnahmen zu bewältigen wären. Zur Linderung der Schmerzen oder der Belastung (eines ‚Stiches‘) könnte auch eine halbe Stunde vorher ein Pflaster mit einer schmerzlindernden Lidocain-Salbe (‚Emlapflaster‘) geklebt werden.

Ich hoffe ich habe Ihnen weiterhelfen können.

Mit freundlichen Grüßen,

PD Dr. Sabina Schmitt-Grohé

03.01.2018
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Sabina Schmitt-Grohé