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Stammzellen aus Nabelschnurblut?

Frage
Guten Tag,
Unser erstes Kind hat Mukoviszidose, und wir erwarten unser zweites Kind (gesunder Überträger). Man liest immer wieder Werbung für das Einfrieren von Nabelschnurblut nach der Geburt.
Sehen Sie in der (fernen) Zukunft irgendeinen potentiellen Nutzen von Nabelschnurblut bzw -stammzellen eines gesunden Kindes in Bezug auf die CF des Geschwisterkindes?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Antwort
Sehr geehrte Ratsuchende,
Die Mukoviszidose ist eine Erkrankung, die sich vorwiegend außerhalb des blutbildenden Systems abspielt. Stamm- und Vorläuferzellen aus Nabelschnurblut werden häufig als potentiell neue vorbeugende oder therapeutische Option für viele Erkrankungen des blutbildenden Systems dargestellt. Aber auch andere Erkrankungen sind im Fokus. Mir sind keine klinischen Studien bekannt, bei denen die Applikation von Nabelschnurstammzellen bei Patienten mit Mukoviszidose durchgeführt wurde. Dennoch gibt es andere Lungenerkrankungen, wo solche Therapien mit der Applikation von Nabelschnurstammzellen (human umbilical cord blood-derived-mesenchymal stromal cell (hUCB)) in das Atemwegssystem versucht wurden. Mit unterschiedlichem Erfolg. Bei Frühgeborenen mit einer Lungenschädigung wurde dies positiv bewertet. Bei anderen Lungenerkrankungen nicht. Das Einfrieren solcher Stammzellen von Geschwisterkindern ist aktuell nicht zu empfehlen. Sie fragen nach der Zukunft: In der Zukunft wird man meines Erachtens auf solche Therapien verzichten können, da man mit dem Editieren von Genen erfolgreich sein wird und Stammzellen aus jeder Körperzelle herstellen kann.

Beste Grüße
Olaf Eickmeier
23.02.2018
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Olaf Eickmeier