Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Mykoplasmen Grund für Atelektase?

Frage
Hallo Zusammen,
kurze Frage, vielleicht kann mir jemand helfen. Mein Sohn 6 Jahre, ist super fit,(MRT war top) er hat aber im letzten Jahr allerdings Lufu eingebust, was man ihm nicht anmerkt. Aktuell vor der Broncho Anfang Jan lag sie bei 62%. Nun wurden Mykoplasmen festgestellt im Multiplex-Abstrich. Er bekommt nun 3 Wochen Clarithromyzin. Hoffen wir das der Übeltäter nun gefunden wurde, und die Lufu wieder steigt.
Wir haben noch einen kleinen Sohn mit CF 2,5 Jahre alt. Der eine Komplettatelektase rechts oben hat. Alle Versuche diese aufzuspülen halfen bisher nicht. Im letzten MRT sah man nun das die Restlunge auch schon leichte Veränderungen zeigt. Da die beiden ja sehr eng miteinander sind, könnte es auch sein, das er diese Mykoplasten hat und die ja dann gegen die "üblichen " Ab´s resistent sind und er deswegen keine Besserung hat? Sollte man ihn auch mal mit diesem speziellen AB therapieren? Er hatte schon mehrfach Bronchos, die letzte im Okt 16. Dann iv im Jan 17. Seither ist er den Staph wenigstens los. Kein PSA. Was denken Sie?
Antwort
Guten Tag!
Mykoplasen sind bei Vorschulkindern weit verbreitet. Üblicherweise rufen sie (bei nicht-CF-Kindern) das Bild einer atypischen Pneumonie hervor, eine Atlelektase als direkte Folge einer Mykoplasmenpneumonie ist also eher unüblich. Natürlich könnte man aber eine Situation konstruieren, bei der bei CF-Kindern nach Mykoplasmen-Infektion über Umwege auch eine Atelektase entstehen könnte. Grundsätzlich sind aber Mykoplasmeninfektionen zumeist selbstlimitierend. Das heißt, bei immunkompetenten Patienten braucht es oft gar keine Antibiotikabehandlung, damit diese verschwinden. Trotzdem ist es richtig, wenn man den Großen jetzt bei Nachweis entsprechend behandelt. Dass diese Mykoplasmen nun auch beim Kleinen vorhanden sind, ist nicht auszuschließen. Typischerweise könnte er dann aber auch Fieber entwickeln. Dass die Mykoplasmen aber die Persistenz der Atelektase bedingen, glaube ich eher nicht. Um es kurz zu machen, ich sehe den Zusammenhang nicht unbedingt. Hier halte ich andere Keime wie Staph. aureus oder Hämophilus influencae für wesentlich relevanter. Das Entscheidende für die Atelektase ist nun sicher eine optimale Inhalation mit hypertoner NaCl-Lösung (z.B. 6%) und rekombinanter DNase (Pulmozyme(R)). Bei guter Inhalation habe ich hier schon nicht für möglich geglaubte Wunder erlebt. Andererseits ist auch eine Behandlung mit einem Makrolid kein Problem. Clarithromycin ist aus der gleichen Stoffgruppe wie Azithromycin, was viele CF-Patienten dauerhaft anwenden.
MfG Olaf Sommerburg
26.01.2018
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Olaf Sommerburg