Laurinsäure/Monolaurin

Frage

Laurinsäure und insbesondere Monolaurin zeigen sich in vielen Studien als überaus wirksam gegen verschiedene Keime insbesondere Staph. Aureus. Kann eine Gabe von Monolaurin als Nahrungsergänzungsmittel bei einem 3-4 jährigen Kind (zusätzlich zur CF Standardbehandlung) gefahrlos ausprobiert werden oder sehen Sie irgendwelche Mukoviszidose-spezifische Gefahren?

Antwort

Guten Tag,

die Wirksamkeit von Monolaurin gegen verschiedene Keime wurden lediglich in vitro bzw. in vivo, also an lebenden Mäusen etc. bestätigt. Ob die Wirksamkeit sich auch im menschlichen Organismus zeigt, gilt noch zu untersuchen. Daher werden Sie vermutlich keine Dosierempfehlung für Kinder unter 4 Jahren finden. Auch im Hinblick auf die Mukoviszidose gibt es keine Daten zur Sicherheit bei Kindern. Daher würde ich eher abraten, einem Kind unter 4 Jahre ein solches Nahrungsergänzungsmittel zu verabreichen.

Laurinsäure finden Sie in großen Mengen in Kokosöl (ca. 50% des Fettes). Selbstverständlich ist die Konzentration von Monolaurin in der Kapselform sehr viel höher als in der natürlichen Form. Darüber hinaus war Monolaurin als Präparat in in vivo-Studien dem Kokosöl deutlich überlegen.
Obwohl die bakterizide Wirksamkeit von Kokosöl fraglich ist, würde ich dennoch bei einem jungen Kind eher Kokosöl bspw. zum Garen, zum Anreichern oder als Snack (sog. "Fettbomben") anbieten als ein (unsicheres) Nahrungsergänzungsmittel zu geben.

In CF-Zentren werden regelmäßig Rachenabstriche u/o das Sputum untersucht. Falls es zu einer Unregelmäßigkeit kommt, wird das Kind antibiotisch behandelt. Vorbeugend können Sie die vom CF-Zentrum empfohlenen Hygienemaßnahmen einhalten. Hierzu fragen Sie Ihren behandelnden Arzt und lassen Sie sich eine Broschüre geben.

Mit freundlichen Grüßen,
Suzanne van Dullemen

09.03.2018

Die Antwort wurde erstellt von: Suzanne van Dullemen