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Kreongabe

Frage
Welche genauen Auswirkungen haben
a) eine Pankreas-Enzymeüberdosierung
b) eine Pankreas-Enzymunterversorgung?
Antwort
Hallo,
Es gibt gewisse Richtlinien zur Dosierung der Pankreasenzyme in der Therapie bei Mukoviszidose. Die Enzymdosis sollte orientiert werden an der geplanten Nahrungsaufnahme. Der Bedarf ist individuell unterschiedlich , so dass eine Dosierung von 1.500 bis 2.500 E Lipase pro Gramm Nahrungsfett berechnet werden sollte. Hierbei sollte eine Gasamttagesdosis von 10.000 E Lipase pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden.
Als Auswirkung einer Ezymüberdosierung ist bisher eigentlich nur die sogenannte fibrosierende Colopathie beschrieben worden. Hierbei handelt es sich um schwerwiegende entzündliche Veränderungen auf den untersten Zentimetern des Dünndarmes , besonders aber um entzündliche Veränderungen im Dickdarm, die einerseits zur Darmblutungen aber vor allem auch zu Verengungen des Dickdarmes ( Stenosen) geführt haben.
Die Auswirkungern einer Unterdosierung sind sehr vielfältig:
Im Vordergrund stehen die klinischen Beschwerden mit Blähungen, voluminösen überriechenden Stühlen, Heißhunger und ungenügende Gewichtszunahme oder sogar Wachstumsverzögerung. Als Folge der chronischen Unterdosierung kommt es zu Mangelzuständen im Bereich der fettlöslichen Vitamine, zum Eiweißmangel, dem Gallensäureverlust und einer Leberschädigung.
Es ist daher sehr wichtig , die richtige Einstellung der Pankreasenzymsubstitution u. a. durch die Messung der Stuhlfettausscheidung im 3 x 24-Stunden-Sammelstuhl zu bestimmen. Diese Analyse sollte mit einem genauen Ernährungs-Protokoll kombiniert sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
02.12.2008
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt