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Thailandreise August 2009

Frage
Liebes Expertenteam!

Ich bin 23 Jahre alt und habe eine abgeschwächte Form der Mukoviszidose
(Lungenfunktion normal, noch nie einen Pseudonomas, keine bzw. kaum eine Schleimbildung in der Lunge, benöte keine tägliche Inhalation, bin Extremsportlerin, und habe eigentlich keine Einschränkung)

und möchte nun in 2 Wochen nach Thailand fliegen, um dort 4 Wochen Urlaub zu machen!
Ich habe nun von dem Keim "Pseudomallei" gehört und frage mich nun, ob ich ein großes Risiko eingehe, wenn ich dieses Land besuche!
Ich habe nicht vor, in den tiefen Regenwald zu gehen und auch keine Reisfelder zu besichtigen, sondern mich eher am Meer aufzuhalten!

Mit freundlichen Grüßen,
K. Fried
Antwort
Guten Tag,

Ihre Frage ist durchaus berechtigt!
In Thailand und in einigen anderen Regionen Südost-Asiens sowie in Nord-Australien findet sich der Erreger Burkholderia pseudomallei im Wasser und im Boden. Dieser Erreger kann die Erkrankung "Melioidose" hervorrufen. Hierbei handelt es sich oft um eine akute, schwer verlaufende Lungenentzündung und Blutvergiftung. Die Erkrankung kann auch chronisch verlaufen und kann auch eitrige Infektionen auslösen wie Hautinfektionen und Organinfektionen. Es gibt inzwischen auch einige beschriebene Infektionen bei Mukoviszidose Patienten. Bei einigen der Patienten kam es durch den Erreger zu Verschlechterungen ihrer Erkrankung, welche antibiotisch behandelt werden konnten. Der Erreger konnte bei einigen Patienten über längere Zeiträume nachgewiesen werden.
Am Meer ist die Gefahr sicher nicht so groß wie auf den Reisfeldern. Ein generelles Risiko einer Aufnahme des Erregers lässt sich sicherlich nicht ausschliessen. Wichtig ist, dass bei Rückkehr dem diagnostizierenden Labor mitgeteilt wird, dass ein Urlaub in einer Region durchgeführt wurde, in dem es diesen Erreger gibt, damit das Labor die Chance hat, den Erreger nachzuweisen. Leider ist die Diagnostik nicht sehr einfach. Eine korrekte Diagnostik ist für eine möglicherweise notwendige Antibiotikatherapie entscheidend.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort nicht zu viel Bedenken mit auf den Weg zu geben und wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub und eine gesunde Rückkehr.

mit freundlichen Grüssen

Barbara Kahl
03.08.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Barbara C. Kahl