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CT als Verlaufkontrolle

Frage
Unsere Ambulanzärztin hat uns empfohlen für die Verlaufkontrolle der CF, bei unserer einjährigen Tochter, einmal im Jahr ein CT zu machen? Ist das übertrieben? Wie steht es mit Nutzen und Aussagekraft gegenüber der Stahlenbelastung? Ist die Strahlenbelastung sehr viel höher als beim Rötgen?

Danke schonmal im vorraus.
Antwort
Hallo,

In mehreren Studien konnte gezeigt werden, daß die CT Untersuchung imstande ist frühe Veränderungen der Atemwege der CF Lungenerkrankung zu erfassen, oft bevor klinische Symptome ersichtlich sind. Auch treten die im CT erkennbaren Gewebsveränderungen früher im Leben eines CF Patienten auf, als bisher angenommen. Werden Veränderungen diagnostiziert, kann früh mit einer Behandlung begonnen und der Krankheitsverlauf positiv beeinflußt werden. Im Langzeitverlauf können diese Veränderungen im CT genau erfasst werden; die CT Untersuchung ist daher zur Verlaufs-Beurteilung der Lunge sehr hilfreich und dem Röntgen überlegen. In den ersten Lebensjahren ist so die CT Untersuchung die beste bildgebende Untersuchungsmethode. Eine Lungenfunktions-untersuchung ist meist erst ab dem 5. Lebensjahr verläßlich möglich und andere Formen der Lungenfunktionsmessung unter 5 Jahren sind nicht überall verfügbar.

Die CT Untersuchung sollte immer unter möglichst gleichen Bedingungen durchgeführt werden und muß im Alter Ihrer Tochter sicherlich in Sedierung / Kurznarkose erfolgen.

Die Strahlenbelastung einer konventionellen CT Untersuchung ist (insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren) um ein Vielfaches höher als die Belastung durch eine Röntgenaufnahme und daher bei jährlichen bis ein-einhalb jährlichen Untersuchungsintervallen meines Erachtens nicht zu rechtfertigen, auch wenn der Informationsgehalt im Vergleich zum Röntgen sehr viel höher ist.
Eine weitere Möglichkeit ist die Durchführung der CT Untersuchung nach einem Niedrig-Dosis Protokoll; hierbei ist die Strahlenbelastung deutlich verringert, sie entspricht annähernd der einer konventionellen Röntgenaufnahme. Meiner Meinung nach ist eine derartige Niedrig-Dosis-CT Untersuchung in 1 bis 1 ½-jährlichen Abständen -wenn man zusätzlich auf die konventionellen Röntgenaufnahmen als Verlaufskontrolle gänzlich verzichtet – durchaus verantwortbar.


Mit freundlichen Grüßen

Dr. H. Ellemunter
17.08.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Helmut Ellemunter