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Antibiotika nach Rachenabstrichbefund

Frage
Guten Tag, ich habe letztens schon eine ähnlich Fage gestellt. Sie schrieben mir, dass manche Ambulanzen nach Abstrichergebnis behandeln und z.B. Antibiotika geben, auch wenn keine Krankheitszeichen da sind, aber ein Staph.
Unsere Tochter (1 Jahr ) hatte jetzt immer noch einen Staphylokokkus im Abstrich ist jetzt aber gesund, ist da eine Antibiose erforderlich, es wurde sogar auch erwähnt, dass wenn es nicht besser wird i.v. gegeben werden müsste? Ohne Symptome? Sie steckt zur Zeit alles in den Mund, ist da eine Besiedlung mit Staph nicht "normal" ?

Danke
Antwort
Hallo,
Sie berichten, dass Ihre Tochter wiederholt den Nachweis von Staph. aureus im Rachenabstricht bietet und dass sie dabei völlig symtomfrei und gesund sei. Es war Ihnen wohl vom behandelnden Arzt des Mukoviszidose-Zentrum zu einer Antibiotikatherapie geraten worden. Sie fragen an, ob eine solche orale Therapie und wenn diese nicht erfolgreich den Keim eliminiert sogar eine IV-Therapie notwendig ist.
Wie Sie gehört haben, gibt es im Hinblick auf die Notwendigkeit einer Behandlung von z.B. Staph. aureus unterschiedliche Meinungen unter den Cf-Ärzten. Manche Ärzte behandeln bei Nachweis dieses Keimes auch bei Fehlen von klinischen Symptomen oder Laborwerten, die für eine Entzündung sprechen (sogenannte Eliminationstherapie oder auch Prophylaxe).
Andere Ärzte behandeln nur bei Vorliegen von Infektzeichen.
Es gelingt oft nicht, Staph. aureus mit einer oralen Therapie längerfristig zu eliminieren. Eine IV-Therapie allein wengen des Versuchs der Keimelimination erscheint nicht sinnvoll, da mit einer raschen Neubesiedlung zu rechnen ist.
Wenn engmaschige Kontrollen (z.B. alle 4 Wochen) durch das Cf-Zentrum geleistet werden können, so ist eine sogenannte prophylaktische Therapie nicht notwendig.
Ich denke es ist wichtig, dass Sie sich mit Ihren Cf-Ärzten auf ein einvernehmliches Vorgehen eigigen, das alle gemeinsam verantwortlich tragen können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
18.08.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt