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Staphylokokken

Frage
Liebes Expertenteam,
mein Sohn(1Jahr,CF) hat immer wieder mal Staphylokokken im Rachenabstrich und wurde deshalb auch schon öfters mit Antibiotika behandelt.
Meine Frage dazu ist, wo dieser Keim zu finden ist, denn da wir wirklich auf Hygiene achten, frage ich mich langsam, wo er den Keim dauernd abbekommt? Oder kann es sein, dass manche Menschen einfach empfänglicher dafür sind als andere?
Liebe Grüße
Antwort
Hallo,
leider ist es so, dass Sie wahrscheinlich die Staphylokokken nur schlecht vermeiden können. Man geht davon aus, dass 15-40% der gesunden Menschen eine Staphylokokken-Besiedelung in der Nase aufweisen. Andere haben eine Besiedelung von Hautfalten ohne, dass diese Menschen krank werden. Wenn wir über wirkliche Quellen reden, von denen sich Staphylokokken wirklich ausbreiten können, dann sind das Abszesse und Wunden. Der wichtigste Übertragungsweg auch von gesunden, asymptomatischen Trägern sind kontaminierte Hände, was wiederum die Händedesinfektion in den Mittelpunkt der täglichen Hygiene rückt. Es gibt aber auch sehr resistente Staphylokokken-Keime, die sogar über die Luft oder Gegenstände übertragen werden. Man muss es wahrscheinlich so sehen, dass wir Menschen immer mit diesen Keimen leben und ihnen ausgesetzt sind. Problematisch wird es nur für die Personen, die aufgrund einer Erkrankung anleichter mit Staphylokokken besiedelt bzw. infiziert werden. Mukoviszidose-Patienten gehören hier leider dazu. Wenn es also mit der Hygiene nicht gelingt, die Staphylokokken-Besiedelung zu reduzieren, bleibt nur die antibiotische Therapie. Hier gibt es mehrere Ansätze. Einige Kollegen favorisieren eine permanente Therapie in dem Lebensabschnitt, in dem sich ihr Sohn gerade befindet, andere eine Therapie bei Nachweis des Keims in den Atemwegen.

Atemwegen.

Es gibt sogar Ansätze, die eine antibiotische Therapie nur dann favorisieren, wenn der Patient, der den Keim trägt, zusätzlich klinische Symptome zeigt. Leider gibt es keine einheitlichen Richitlinien zu dem Thema und es bleibt eine Entscheidung Ihres behandelnden Arztes in Ihrem CF-Zentrum zusammen mit Ihnen, um den besten Weg zu finden, mit dem Keim fertig zu werden.

Beste Grüße,
Dr. O. Sommerburg
23.08.2009
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Olaf Sommerburg

04.11.2009: Der letzte Absatz in der Antwort "Es gibt sogar Ansätze..." wurde nachträglich eingefügt.
Annette Pfalz