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kolloidales Silber

Frage
Kann kolloidales Silber zur Bekämpfung von Bakterien bei Mukoviszidose eingesetzt werden und darf es auch inhaliert werden?
Antwort
Hallo,

Silber ist über Jahrhunderte hinweg untersucht und bei Infektionen verwendet worden - seine toxischen Wirkungen sind weit gehend bekannt. In Säugetieren und Pflanzen ist es nur sehr gering toxisch, während es Bakterien gegenüber sehr wirksam ist. Diese Wirkung wird besonders von den gelösten Silber Ionen ausgelöst, die wohl von den Silber-Nanopartikeln abgegeben werden. Unter experimentellen Bedingungen konnte die Wirkung gegenüber der Bildung von Biofilmen gramnegativer Organismen, wie Pseudomonas aeruginosa in mehreren Untersuchungen mit unterschiedlichen Präparationen nachgewiesen werden.
Im Tierversuch konnte neben einer Reihe von Wirkmechanismen kürzlich in einer Studie auch eine direkte Wirkung auf Zellbestandteile (Mitochondrien) gezeigt werden, auch dass eingeatmete Silberpartikel sich nach einiger Zeit überall im Körper wieder fanden.
Die Verwendung im medizinischen Bereich ist beschränkt wie z.B. auf den Einsatz im Rahmen der Wundheilungbehandlung bei Verbrennungen etc. Eingenommenes Silber wird im Magendarmtrakt, über Harnwege und Haut aufgenommen und in verschiedenen Organen und der Haut abgelagert.
Bei Mukoviszidose gibt es bisher nur wenig Erfahrung und vereinzelte Fallberichte mit oral eingenommen kolloidalem Silber. Subjektive Verbesserungen werden beschrieben ebenso wie Verfärbungen der Haut.
Im Tierversuch (Mäuse) führte die Inhalation neben der Deposition in der Lunge von Silber-Nanopartikel zu einem antimikrobiellen Effekt gegen CF-relevante Keime (P.aeruginosa).
Derzeit stehen jedoch noch zu wenige in vitro (im Labor) und in vivo (am Menschen) Daten für die Anwendung von Silber-präparaten bei Mukoviszidose zur Verfügung. Biologische Auswirkungen und mögliche potentielle Gefährdungen können nicht abgeschätzt werden. Für die klinische Anwendung besteht derzeit keine Grundlage.

Mit freundlichen Grüßen
Dr.Helmut Ellemunter
01.09.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Helmut Ellemunter