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Stichwort Lüftungsanlage

Frage
Zur Lüftungsanlage wurden ja bereits mehrere Antworten gegeben, die sich aber meiner Meinung auf eine sog. zentrale
Anlage beziehen.
Wir betreiben ein dezentrale Lüftungsanlage,
d.h. die Zuluft kommt direkt von außen, der Abluft wird dann
die Wärme entzogen und in den Vorlauf der Heizung
gespeist. Ich kann nicht erkennen, wie bei diesem System
eine Keimbelastung entstehen sollte. Oder sehen Sie das
anders?
Antwort
Hallo,

tatsächlich verstehen wir Mediziner ja in der Regel nicht genug von dieser Art Technik, um hier eine spezifische Antwort geben zu können: deshalb will ich versuchen, den allgemeineren Ton zu treffen, in der Hoffnung, dass dies aber den Hintergrund bildet, damit Sie die eigentliche Frage selbst beantworten können.

Wir haben ja deshalb Sorge wegen der Verkeimung solcher Anlagen, weil die Problemkeime in der Regel feuchte und warme Bedingungen lieben und nutzen um sich zu vermehren.
Wärmetauscher sind da - je nach Konstruktion - besonders anfällig. Es sammelt sich dort Staub, bei Wechsel von EIN-AUS-Phasen kann sich Feuchtigkeit sammeln und dann hat man gute Wachstumsbedingungen für eine Keimvermehrung (Bakterien und Pilze). Natürlich ist das Problem größer, wenn das beim einwärts gerichteten Lüftungsstrom passiert, weil dann denkbar ist, dass Bakterien oder -bestandteile - oder im wieder getrockneten Zustand - Pilzsporen in den Innenraum gelangen; wenn so etwas in die Umluft abgegeben wird, ist das möglicherweise weniger relevant.

Wenn sichergestellt ist, dass bei Ihrem System Kondenswasser oder andere Feuchtigkeit weder mit organischen Stäuben noch mit dem innenraumwärts gerichteten Luftstrom in Verbindung kommen können, dann würde ich Ihre Einschätzung teilen.
Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. TOF Wagner
21.09.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner