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ABPA

Frage
Unser Sohn hat eine bekannte Aspergillose. Wurde bereits behandelt mit Kortison, Sempara, V-Fend, die ganze Palette.
Der Verlauf war nach der Therapie einige Monate stabil. Aktuell hat er einen heftigen Schub. Die Verschlechterung zeigte sich genau einen Tag nach Behandlung durch die Physioth. in der Praxis. In der großräumigen Praxis befinden sich vereinzelt Pflanzen im Warteraum.
Kann es sein, dass die ABPA getriggert wurde dadurch?
Sollten wir die Praxis wechseln? (Praxiseinrichtung kann nicht geändert werden, da die Therap. nicht Inhaberin ist und darauf keinen Einfluss hat)
Danke für Ihre Antwort
Antwort
Hallo,
Sie berichten, dass bei Ihrem Sohn, der ein Problem mit der ABPA hat, ein neuer Schub einen Tag nach der Behandlung in einer Physiotherapiepraxis aufgetreten ist, in der Pflanzen im Wartebereich stehen.
Insgesamt ist es sicher schwierig, hier einen ursächlichen Zusammenhang sicher zu belegen. Hier wäre zunächst zu fragen, ob Ihr Sohn an diesem Tag zum ersten Mal in der Praxis in Behandlung war oder ob er zuvor bereits kurzfristig mehrfach dort behandelt wurde. Wenn bereits mehrfach zuvor Behandlungen statt gefunden haben, dann ist ein solcher Zusammenhang eher unwahrscheinlich.
Generell sollten Pflanzen- egal ob Hydrokulturen oder normale Topfpflanzen- eigentlich aus allen Räumen entfernt werden, die zum Behandlungsbereich Kranker und hier besonders von Lungenkranken gehören.
Der Kontakt mit Aspergillus fumigatus ist im täglichen Leben natürlich kaum zu vermeiden. Wie Sie wissen, ist der Pilz im Boden, in feuchtem Laub, in Baustaub aber auch Im Wald in feuchter herbstlicher Witterung überall vorhanden. Dies erschwert zusätzlich, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den Pflanzen im Behandlungsraum und dem ABPA-Rückfall herzustellen.
Wenn die Pflanzen nur im Wartebereich stehen, so können Sie vielleicht einen Weg finden, dass Ihr Sohn vor der Behandlung nicht im Warteraum warten muss, sondern bei Betreten der Praxis gleich in den gut gelüfteten Behandlungsraum weitergeleitet werden kann.
mit freundlichen Grüßen
25.09.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt