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c.3121-2A
- Frage
- Hallo,
nach 1,5 Jahren Rennerei von einem Arzt zum anderen, wurde dann doch ein Schweißtest gemacht und eine Mukoviszidose bei unserem Sohn festgestellt.
Vom Vater kam die Phel508del- und von der Mutter die c.3121-2A>G Mutation.
Gibt es irgendwelche Erfahrungen mit dieser Kombination?
Seitdem wir Kreon zu den Mahlzeiten geben, scheint sich unser Sohn normal zu entwickeln und macht einen guten Eindruck!
Grüße
Dieter K. - Antwort
- Lieber Herr K.,
zunächst einmal freut es mich, zu hören, dass die Diagnose nach der doch langen Warteperiode endlich gestellt werden konnte – die Antwort auf Ihre Frage in Kürze: c.3121-2A>G ist aus der Sicht eines Mukoviszidosegenetikers eine „typische“ CF-Mutation. Das bedeutet für ihren Sohn, dass er von den therapeutischen Vorschlägen durch den behandelnden Arzt optimal profitieren wird – ihr erster Eindruck, dass die Behandlung gut wirkt, ist somit richtig.
Zur Historie der Sequenzvariante und dem, was sich hinter dem Kürzel c.3121-2A>G verbirgt: diese seltene CFTR-Mutation wurde im Jahr 1993 von CF-Genetikern in einem Labor in Baltimore erstbeschrieben. Die sogenannte Indexfallpatientin trägt die Variante c.3121-2A>G auf beiden Chromosomen und hat eine CF-typisch erhöhten Schweißtest (> 110 mmol/l). Das ist angesichts der Mutation zu erwarten: Übersetzt bedeutet der Mutationsname „ausgehend von der Position Nr. 3121 der Boten-Ribonukleinsäure ist zwei Bausteine weiter vorne ein Basenaustausch von A nach G erfolgt“. An dieser Position befindet sich eine für das Mukoviszidoseprotein lebenswichtige Verarbeitungsvorschrift der Boten-Ribonukleinsäure –diese Botschaft kann von der Zelle nur korrekt gelesen werden, wenn dort ein A steht, mit dem G, das ihr Sohn trägt, funktioniert das leider nicht. Hinter dieser umständlichen Beschriebung verbirgt sich die technische Aussage „bei c.3121-2A>G handelt es sich um eine Splice-Mutation“.
Beste Grüße,
Frauke Stanke
- 12.10.2009
- Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Frauke Stanke