Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Operation Weisheitszähne

Frage
Hallo,

bei unserer Tochter, fast 15 Jahre CF, sollen alle Weisheitszähne gezogen werden. Nun meine Fragen: Wie belastend ist solch eine Op für ein CF-Kind? Kann solch eine OP ambulant durchgeführt werden?

Mit freundlichem Gruß
Antwort
Hallo,

die Entfernung aller vier Weisheitszähne ist eine häufig vorgenommene Routineoperation.
Normalerweise wird dieser Eingriff ambulant in der Praxis eines Zahnarztes oder eines Oralchirurgen vorgenommen; eine stationäre Aufnahme ist nur in Ausnahmefällen nötig (beispielsweise bei Patienten mit gestörter Blutgerinnung).
Zumeist kann die Behandlung in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, eine Narkose ist in der Regel nicht erforderlich.
Wichtig ist die Aufklärung bzw. das Gespräch mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin; dabei können das operative Vorgehen, mögliche Komplikationen und eventuell auftretende Beschwerden schon im Vorfeld besprochen werden. Dies kann natürlich nur nach Untersuchung (vor allem durch Röntgenbilder) Ihrer Tochter geschehen; ist also über das Internet nicht möglich.
Häufige Komplikationen sind Schwellungen; diese bilden sich innerhalb einer bis zwei Wochen zurück und können durch Kühlen und Medikamente (z.B. Bromelaine) zurückgedrängt werden.
Aus der Schwellung und der bei der Entfernung der Zähne zuweilen nötigen Krafteinwirkung kann vorübergehend eine Einschränkung der Mundöffnung resultieren.
Auch sind leichte bis mittlere Schmerzen zu erwarten (schließlich handelt es sich ja um Knochenwunden), diese lassen sich mit den üblichen Schmerzmitteln sehr gut lindern
(bewährt hat sich z.B. Ibuprofen).
Um Wundheilungsstörungen (Infektionen) vorzubeugen, ist es sinnvoll, mit CHX – Mundspüllösungen zu spülen. Diese gibt es frei verkäuflich in der Apotheke (z.B. Chlorhexamed). Man spült dabei morgens und abends nach dem Zähneputzen jeweils eine Minute mit der reinen Lösung. Sinnvoll ist das Spülen auch am Morgen des OP-Tages, jedoch nicht am selben Abend (da sollen die Wunden erst einmal zur Ruhe kommen).
In besonderen Fällen kann auch prophylaktisch ein Antibiotikum verordnet werden. Dies ist bei einem erhöhtem Infektionsrisiko der Wunden sinnvoll, wie es z.B. bei einer Einschränkung der körpereigenen Abwehrkräfte/ des Immunsystems besteht.
Besprechen Sie auch das bitte mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Sies
06.11.2009
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Michael Sies