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Schule, Kindertagesstätte, Kindergarten

Frage
Hallo,
nun treten doch die ersten Fälle [von Schweinegrippe] in Schule und Kindergarten im Ort auf. Soll ich meinen Sohn (6, CF) aus dem Kindergarten nehmen? Eine Impfung konnte auf Grund des fehlenden Impfstoffes noch nicht durchgeführt werden.
Danke
Antwort
Guten Tag,

Die Influenza H1N1 (Schweinegrippe) hat in einer zweiten und viel größeren Welle erheblich an Häufigkeit zugenommen. Besonders sind die südlichen Bundesländer betroffen, aber auch im Rest des Landes nimmt die Häufigkeit stark zu. Es besteht daher bei Kontakt mit Menschen in jedem Umfeld das Risiko, angesteckt zu werden. Es betrifft somit nicht nur den Kindergarten und die Schule, sondern auch die Straßenbahn, den Bäcker und die Post…
Die anfängliche Panik, dass die Pandemie eine Stärke der ganz schweren Welle der „Spanischen Grippe“ im Jahr 1918 annehmen würde, hat sich erfreulicherweise nicht bestätigt. Trotzdem kann auch die aktuelle Pandemie zu Komplikationen führen. Oft tritt sie jedoch mit milderen und atypischen Zeichen auf, wie mäßigem Fieber, Schnupfen und Husten oder sogar mit Bauchschmerzen und Durchfall.
Der Mukoviszidose e.V. gibt jetzt die ganz klare Empfehlung zur konsequenten Impfung der CF-Patienten, die Sie für Ihren Sohn ja anstrebten. Bei mangelnden Impfstoffmengen sollte Patienten mit Vorerkrankungen wie Mukoviszidose Vorzug gegeben werden. Wenn noch keine Impfung erfolgte und Sie im familiären Rahmen eine Betreuung zuhause ermöglichen können, ist dies aktuell bis zum Vorliegen eines Impfschutzes vertretbar aber nicht zwingend notwendig.

Wenn ein CF-Patient an der Grippe erkrankt, ist die großzügige Antibiotikagabe sehr wichtig, obwohl sie nicht gegen die verursachenden Viren hilft. Die meist in den Atemwegen vorkommenden Bakterien vermehren sich aber in der Folge der Virusinfektion, so dass die Antibiotikagabe die Verhinderung von Folgekomplikationen ermöglicht.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jochen Mainz
18.11.2009
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Jochen G. Mainz