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Ernährung über Port

Frage
Sehr geehrtes Expertenteam,

ich bin 21 Jahre alt und wiege etwa 38 Kilogramm. Zu wenig! Aus diesem Grund möchte mein Arzt, dass ich einer PEG zustimme. Dies ist aber nicht in meinem Interesse. Seit 09.09.09 habe ich einen Port, da ich immer öfter eine IV benötige; mit dem ich sehr zufrieden bin. Natürlich möchte ich auch etwas gegen mein Untergewicht tun, da es mir immer schlechter geht. Zum Beispiel weiß ich, dass eine Ernährung über einen Port möglich ist, angwendet zum Beispiel bei Krebspatienten. Ich habe meinen Arzt daraufhin angesprochen. Doch dieser verneinte das mit der Begründung einer Kontraindikation für die Leber bei Mukoviszidose, aufgrund der Inhaltsstoffe der Zusatzernährung.

Nun meine Frage: Ist eine Ernährung über einen Port bei Mukoviszidose-Patienten möglich? Zum Beispiel durch eine andere Zusammensetzung der Zusatznahrung sodass es die Leber nicht angreift.

Ich bedanke mich im Voraus für die Mühe und die Beantwortung meiner Frage!

Freundliche Grüße
Angie Geißler
Antwort
Hallo,
grundsätzlich ist eine den Darm umgehende (parentereale ) Ernährung über einen Venenzugang wie z.B. einen Port möglich. Für die Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit und Kalorien ist das gut, die gleiche Zufuhr über den Darm ist aber ganz offensichtlich immer noch die bessere Lösung. Die Ernährung ist umso wirksamer je näher sie der natürlich Nahrungsaufnahme kommt und eine Zufuhr über PEG ist grundsätzlich günstiger und für einen Gewichtszuwachs auch wirksamer als die Zufuhr über einen Port. Auch muss man bedenken, dass die Funktionsdauer eines Port durch (zu) häufigen Gebrauch abnehmen kann, vom zunehmenden Komplikationsrisiko noch einmal abgesehen.
Bei Krebspatienten ist das etwas anderes - wenn einen Nahrungsaufnahme über den Darm nicht mehr geht, ist die parenterale Ernährung über einen Port immer noch besser - die Alternative sind Verdursten und Verhungern. Wenn man den Darm aber nutzen kann, ist das die bessere Alternative.

Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. TOF Wagner
03.02.2010
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner