Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Warmwasserversorgung und Pseudomonas-Besiedlung

Frage
Guten Tag in die ExpertInnenrunde.

Wir möchten mit unserem fünfjährigen Sohn ab Herbst gerne eine neue Wohnung beziehen. Bisher verlief seine Erkrankung gottseidank eher milde, von gelegentlichen 2-3 Kreuz-Besiedlungen mit SA und Haemophilus influenza abgesehen, die aber symptomfrei blieben. PA hatten wir bisher noch nicht. Lungentechnisch ist der Kleine unauffällig, die Infektionshäufigkeit normal bis gering.

Bisher haben wir uns mit dem Hygiene"katalog" an das generelle Vorgehen gehalten und dabei versucht, ein Hysteriefreies Leben zu führen/zu bieten: morgens Wasser durchlaufen lassen, WC-Deckel geschlossen halten, regelmäßig Hände waschen, Abstand zu stehenden Gewässern.

In unserer neuen Wohnung wird nun aber keine Gastherme/Durchlauferhitzer wie bisher für das Nutzwasser haben, sondern einen 80l-Heizkessel im Keller, der Küche und Bad mit Warmwasser versorgt (ca. 6 Jahre alt).
Für uns stellt sich konkret die Frage, ob wir mit einen solchen Heizkessel leben können bzw. welche Maßnahmen wir ergreifen müssen (welche Temperaturen im Kessel? ständig oder nur zu bestimmten Zeiten, etwa 3x pro Woche?), um den Durchsatz mit Pseudomonaden zu verhindern. Oder aber, in letzter Konsequenz, den Plan für den Umzug in diese Wohnung fahren zu lassen ...

Vielen Dank für weiterführende Informationen
(möglichst zeitnah, da der Mietvertrag bis Ende Juli
unterzeichnet werden soll),
Frank, Mainfranken
Antwort
Sehr geehrter Herr Frank,

der Deutsche Verein des Gas und Wasserfachs (DVGW) hat zu Ihrer Frage ein Arbeitsblatt mit der Nummer W552 erstellt. Danach sollte zur Vermeidung von Legionelleninfektionen der Boiler einmal im Monat auf 70°C erhitzt werden. Ansonsten sollte er auf 60°C gestellt sein. Diese Vorkehrungen würde ich auf für Pseudomonas aeruginosa empfehlen.

Ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Prof. Gerd Döring
13.08.2010