Krusten- un Borkenbildung in der Nase

Frage

Guten Tag,

ich bin MRSA-Besiedelt und habe im Titel bezeichnetes Problem seit 8 Jahren. Sinupret und Nasenduschen lindern nur die Symptome.

Könnte Inhalation mit dem Pari Sinus Abhilfe schaffen und wird er von der Kasse übernommen?

Vielen Dank

Antwort

Hallo,

Grundlegend bestehen bei CF die gleichen Störungen der Chloridkanäle und von anderen Regulationsmechanismen an der Schleimhaut der oberen Atemwege und Nasennebenhöhlen, wie in der Lunge.
Daher werden die aktuell zugelassenen Therapieoptionen v.a. eine Linderung der Symptome und ihrer Folgen erzielen und keine abschließende Behebung des Problems. Dies bezieht sich ebenso auf konservative, wie auf operative Therapiemöglichkeiten.
Grundlegend ist bisher die Nasendusche Standard zur Entfernung von Krusten und Borken aus der Nasenschleimhaut aber es gibt auch Patienten, die von den Vibrationen über das Nasencornet profitieren.
Der Pari Sinus Vernebler, mit dem vibrierende Aerosole in die Nasennebenhöhlen gelangen (s. Möller et al. 2010) ist rezeptierungsfähig.
Wir wiesen kürzlich nach, dass Beschwerden der Nase und Nasennebenhöhlen signifikant weniger im Kollektiv der Patienten ausgeprägt sind, die über den Pari Sinus Pulmozyme inhalierten (in Veröffentlichung) und können uns vorstellen, dass das preisgünstige 6-7%ige NaCl hier ähnliches schaffen kann. Zur sinonasalen Inhalation von 6%iger Kochsalzlösung über den Pari Sinus führen wir gerade eine deutschlandweite Multicenterstudie durch, mit Unterstützung des deutschen Mukoviszidose e.V. und der Luxemburger `Association Luxembourgeoise de Lutte contre la Mucoviscidose´.


Aktuelle wissenschaftliche Literaturempfehlung auf Englisch:

Pulsating aerosols for drug delivery to the sinuses in healthy volunteers.
Möller W, Schuschnig U, Khadem Saba G, Meyer G, Junge-Hülsing B, Keller M, Häussinger K. Otolaryngol Head Neck Surg. 2010 Mar;142(3):382-8.

Management of chronic rhinosinusitis in CF.
Mainz JG, Koitschev A.
J Cyst Fibros. 2009 Jun;8 Suppl 1:S10-4.




OA. Dr. Jochen G. Mainz
Leiter der Sektion Pädiatrische Pneumologie
und Allergologie / Mukoviszidosezentrum
Universitätsklinikum Jena

09.09.2010

Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Jochen G. Mainz