Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Bauchschmerzen

Frage
Sehr geehrte Mitglieder des Teams,
Ich bin die Mutter eines Mädchens (neun Jahre) die im Alter von 9 Monaten mit Mukoviszidose diagnostiziert wurde. Meine Tochter hat eine leichte Lungenerkrankung und Pankreasinsuffizienz. Sie kriegt eine "Standard"-Behandlung für Mukoviszidose (Mukolytika, Pankreatische Enzyme, Vitamine und Antibiotika bei Bedarf). In der letzten Woche meine Tochter klagte über Bauchschmerzen, vor allem in den rechten Unterbauch Region. Sie hatte kein Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Atemwegsinfektionen im letzten Monat. Es wurden zwei Ultraschalluntersuchungen durchgeführt und meine Tochter wurde von drei Kinderärzte und Chirurgen konsultiert. Die Ultraschall zeigte dass die Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Niere, Appendix normal sind. Es wurden nur wenige vergrößerten Lymphknoten auf der Mesenterium gefunden. Kotuntersuchung und Giardia Antigen - negativ. Weitere Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Die Ärzte stellten die Diagnose der mesenterialen Lymphadenitis fest und haben nur eine symptomatische Behandlung (Trimebutine Maleat, Drotaverinum, Ibuprofen) verschrieben. Aber diese Medikamente sind nicht hilfreich. Meine Tochter hat immer noch Bauchschmerzen, besonders abends und während der Nacht.
Weil. Ich nicht davon überzeugt, dass die richtige Diagnose festgestellt wurde und Ich möchte Sie fragen welche andere Untersuchung könnten wir tun, um die richtige Diagnosefestzustellen.
Wenn diese Diagnose doch bestätigt wird, würde Ich Sie fragen ob diese vorgeschriebene symptomatische Behandlung korrekt und ausreichend ist. Wie ich schon sagte, nach einer Woche meine Tochter hat noch starke Bauchschmerzen. Konnte werden in diesem Fall Antibiotika helfen?

Mit freundlichen Grüßen
Antwort
Hallo,

Ihre neun Jahre alte Tochter mit CF hat in der letzten Woche über Bauchschmerzen, vor allem im rechten Unterbauch und besonders abends und in der Nacht geklagt. Die bisherigen Untersuchungen hatten keine klare Diagnose ergeben, auch war die begonnene Therapie bisher nicht erfolgreich.
Für eine genauere Beurteilung fehlen jedoch wichtige Anamnese- und klinische Informationen. Wie häufig hat ihre Tochter Stuhlgang, neigt sie eher zu Verstopfung und hat sie in den letzten Tagen weniger Flüssigkeit zu sich genommen? Hat sich die Stuhl-Konsistenz in letzter Zeit verändert? Wichtig wären auch Informationen zu Appetit und eingenommener Menge der Pankreasenzyme. Sind die Entzündungswerte in der Laboruntersuchung des Blutes erhöht? Auch würde mich interessieren, ob die Ultraschalluntersuchung Auskunft geben konnte über den Bereich des rechten Unterbauches, ob z.B. eine Darmwandverdickung vorliegt. Sind weitere bildgebende untersuchungen durchgeführt worden?
Ohne diese Zusatzinformationen ist eine Beurteilung schwierig.
Eine Verlaufskontrolle mittels Ultraschall würde ich, wenn nicht schon geschehen, dringend empfehlen.
Als Diagnose vorstellbar wären eine Reihe von Veränderungen die bei CF typischerweise auftreten können, wie u.a. ein beginnendes sog. Distales Obstruktionssyndrom (DIOS), aber auch entzündliche Darmveränderungen.
In Ermangelung der Befunde ist auch ein Therapievorschlag überaus schwierig, in jedem Falle würde ich vorschlagen, dass sie einen CF-Spezialisten mit gastroenterologischer Erfahrung aufsuchen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.H.Ellemunter
21.09.2010
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Helmut Ellemunter