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röntgen oder MRT

Frage
Hallo lieber Expertenrat,

in meiner CF-Ambulanz wird jährlich eine Röntgenaufnahme der Lunge routinemäßig gemacht.
Entspricht dies mittlerweile noch dem Standardvorgehen oder wäre eine MRT-Aufnahme nicht besser, da hiermit bspw Bronchiektasen besser diagnostiziert werden können bzw MRT insgesamt aussagekräftiger ist?
Auch im Hinblick auf die Strahlenbelastung würde ich eine MRT vorzuziehen, da ich ja dabei keiner Röntgenstrahlung ausgesetzt wäre.
Wie sehen Sie das? Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
MfG
Antwort
Sehr geehrter Fragesteller,

das derzeit noch immer eingesetzte Standardverfahren zur bildgebenden Verlaufsbeobachtung der strukturellen Veränderungen der Lunge ist die Röntgen-Thorax-Übersichtsaufnahme. Üblicherweise wird diese einmal im Jahr durchgeführt.

Die Diagnostik von möglichen Frühveränderungen im Sinne von fokalem Air trapping (regionale Lungenüberdehnung durch eine Verengung der kleinen Atemwege) kann mit Hilfe der Computertomografie(CT) dargestellt werden. Veränderungen des Lungengewebes können in der CT wesentlich genauer dargestellt werden, als in der herkömmlichen Übersichtsaufnahme. Der CT kommt somit eine prognostische Bedeutung zu. Als problematisch ist die relativ hohe Strahlenbelastung bei Wiederholungsuntersuchung anzusehen.

Die MRT der Lunge ist noch im Stadium der wissenschaftlichen Bewertung und keinesfalls bereits als eine Alternative für die oben genannten Untersuchungen anzusehen.

Das größte Potenzial der MRT liegt in der Möglichkeit der funktionellen Beurteilung der Lunge. Diesbezüglich muss allerdings der Verlauf weiterer Untersuchungen und auch Studien abgewartet werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Gleiber
01.11.2010
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. W. Gleiber