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Virenverbreitung

Frage
Sehr geehrtes Expertenteam!
Es ist wieder Erkältungszeit und auch mich hat es richtig erwischt. Im Wartezimmer meines Hausarztes beobachtete ich, dass fast alle Patienten in die Hand husten und anschließend den Türgriff anfassen. Nun frage ich mich, ob man weiß, wie lange Viren auf glatten Flächen (Türgriff oder Treppengeländer) überleben? Nehme ich die Viren beim Benutzen der Tür tatsächlich in die Hand?
Ich versuche mich an "no hand shake" zu halten, würde mir aber wünschen, dass viel mehr Personen in die Armbeuge husten. Vielen Dank für Ihre Mühe!
Mit freundlichem Grüß
Susann
Antwort
Sehr geehrter Fragestellerin

Herzlicher Dank für Ihre interessante und insbesondere auch relevante Frage. Prinzipiell ist das Überleben der Viren abhängig von dem Virus-Typ. In der Regel überleben aber die für Sie relevanten Viren, welche zu Infekten der oberen und auch unteren Luftwege führen wenigen Stunden, können aber durchaus bis zu 24 Stunden noch nachweisbar sein. Hier spielt natürlich auch die Menge der Viren eine Rolle. Die Übertragung aller für Sie relevanten Viren ist aber durch einfache hygienische Maßnahmen, wie regelmäßige Händedesinfektion und natürlich, wie Sie völlig richtig bemerken „no hand shake“ und Husten in die Ellenbeuge effizient vermeidbar. Leider haben sich aber diese hygienischen Maßnahmen weder bei uns Ärzten noch bei der Bevölkerung gut durchgesetzt. In Ihrer Situation lohnt es sich natürlich immer die Hände in einer solchen Situation gut zu desinfizieren, was ein effizienter Schutz darstellt. Natürlich ist es auch so, dass die Viren auf Ihren Hände Ihnen nichts tun, sondern diese über Ihre Hände direkt mit Ihrer Mund- oder vor allem Nasenschleimhaut in Kontakt kommen müssen. Wenn Sie, was ich fast annehme, also mit den Händen keinen Kontakt zu Ihrer Nase resp. Mund haben, ist selbst ohne sofortige Desinfektion eine Infektionsgefahr sehr gering.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen und grüsse Sie herzlich

Dr.med. Markus Hofer
Adulte CF- Sprechstunde
UniversitätsSpital Zürich
26.10.2010
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Markus Hofer