Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Wechselnde Keimsituation

Frage
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe seit einigen Monaten immer wieder den Hämophilus parainfluenzae im Sputumbefund, nebenbei weitere Keime,die allerdings ständig wechseln und auch ohne Behandlung nicht regelmäßig wieder vorkommen, so u.a. Burkholderia gladioli, agglomerans panloca, stenotrophomonas.
Schulmedizinisch wurde bisher nicht weiter auf die Keimsituation eingegangen, da es nicht erklärbar ist,weshalb die gefundenen Bakterien ständig wechseln.
Meine Frage: Macht es Sinn,den Hämophilus zu bekämpfen, um weitere Bakterienansiedlungen zu verhindern, oder ist es "normal", dass einfach abgewartet wird, wie sich die Situation verhält?
Wie sieht eine mögliche Behandlung aus?
Vielen Dank!
Antwort
Hallo,

das ist eine schwierige Frage, auf die es auch keine einfache Antwort gibt. Je besser das mikrobiologische Labor, desto mehr Keime findet man - davon auch einige, die nicht relevant sind.

Natürlich gilt nach wie vor, dass man sowohl den Staphylokokkus als auch den Hämophilus [influenza] nicht gerne in der Lunge sieht und gegen ihn angeht.

[Der nachfolgende Absatz wurde nachträglich eingefügt]
In Ihrem speziellen Fall erwähnen Sie den Hämophilus parainfluenza, der nicht so virulent wie der Hämophilus influenza ist und eher als "Normalflora" angesehen wird.
[Ende der Einfügung]

Andere Keime, wie der Strenotrophomonas, werden durch häufige Antibiotika-Therapien "gezüchtet" und sind manchmal schwer bis gar nicht zu eradizieren, ähnlich wie der Pseudomonas. Noch schwieriger wird es, wenn manche Keime einmalig nachzuweisen sind, dann wieder nicht mehr oder bei der nächsten Untersuchung ganz andere Keim. Welchen soll man dann wielange behandeln und wie?

Dies ist eine individuelle Entscheidung des Behandlers, der sie kennt und der beurteilen kann, ob und wann ein Keim, der nachgewiesen wurde, behandelt werden sollte und wenn ja, wie. Sprechen sie ihren CF Arzt/Ärztin also an und diskutieren sie das mit ihm, denn wie auch Laborbefunde muss man Befunde aus dem mikrobiologischen Labor zusammmen mit der Klinik sehen- und das kann am besten der CF-Behandler zusammen mit dem Patienten.

Mit freundlichen Grüssen
Prof. Joachim Bargon
02.12.2010
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. J. Bargon
--------
02.02.2011:

Es wurde ein Wort und ein Absatz nachträglich eingefügt. Beides ist durch eckige Klammern entsprechend gekennzeichnet.
A. Pfalz