Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

ABPA

Frage
Hallo, unser Sohn (18) leidet an Mukoviszidose und allergischer Aspergillose. Folgende Fragen geben bei uns immer wieder Anlaß zu Diskussionen:

1. Ist Edelschimmelpilzkäse grundsätzlich für solch einen Patienten als Nahrungsmittel empfehlenswert?

2. Ist der Schimmel, der sich an einem etwas älteren Edelschimmelpilzkäse zusätzlich bildet eher toxisch oder handelt es sich dann dabei auch um den zum Verzehr geeigneten Edelschimmel?

Martina Kennel-Haas
Antwort
Liebe Anfragerin,

die allergische bronchopulmonale Aspergillose wird bei Mukoviszdiose-Betroffenen in der Regel durch den pathogenen Pilz Aspergillus fumigatus und selten durch andere Aspergillus-Arten ausgelöst.

Zu ihrer ersten Frage:

Aspergillus wird überall weltweit angetroffen, wie beispielsweise in der Luft, Gebäuden und in einigen Lebensmitteln. Der Pilz bildet Toxine und ist daher pathogen. Daher darf er bei der Lebensmittelzubereitung nicht verwandt werden. Damit ist gegen den Verzehr von Edelschimmelpilzkäse durch einen Mukoviszidose-Betroffenen nichts einzuwenden. Für die Herstellung von Edelschimmelpilzkäsesorten werden andere nicht-pathogene Pilze, in der Regel Penicilliumarten verwandt, wie Penicillium roquefortii.

Zu ihrer zweiten Frage:

Zweifellos kann sich auch der Edelschimmel in einem älteren Käse noch etwas vermehren, was, wie in Frage 1 beantwortet, unbedenklich ist. Sollten sich jedoch andere Schimmelarten aus der Umgebung der Wohnung auf dem Edelschimmelkäse vermehren, was man deutlich an einer anderen Struktur und anderen Farbe, die der Käse dann annimmt, erkennen lässt, so sollte dieser Käse von keinem Menschen mehr verzehrt, sondern entsorgt werden.

In der Hoffnung, Ihnen gedient zu haben, verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Gerd Döring and Nanna Siegmann.
14.01.2008