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Zimmerpflanzen

Frage
Sind Zimmerpflanzen für meinen Sohn, der Mukoviszidose hat, gefährlich???. Wir sind am überlegen, ob wir diese entsorgen. Können Sie uns einen Rat geben, ob wir zukünftig lieber auf Zimmerpflanzen verzichten sollen. Die
Zimmerpflanzen befinden sich bei uns lediglich im Wohnzimmer, also nicht in den Schlafräumen. Zu diesem
Thema gibt es geteilte Meinungen.

Für Ihren Rat im voraus besten Dank.

Manuela
Antwort
Hallo Manuela,

zu diesem Thema gibt es in der Tat unterschiedliche Meinungen, aber hier einige Informationen, die eine bessere Beurteilung und Entscheidungshilfe, ob die Zimmerpflanzen verbleiben können oder nicht, geben sollen:

Zimmerpflanzen brauchen ein feuchtes Medium, um gedeihen zu können. Dieses feuchte Medium bedingt das Vorkommen von Schimmelpilzen (Aspergillus) in der Pflanzenerde. Des weiteren kann die eine oder andere feuchte Pfütze in der Unterschale der Pflanzentöpfe vorkommen. In diesen Wasserlachen können sich auch grundsätzlich Pseudomonaskeime bilden, so wie es in den Inhalationsgeräten beschrieben wird und des wegen eine Sterilisierung der Inhalationsutensilien notwendig ist.

Als Komplikation bei Mukoviszidosepatienten kann eine allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) auftreten. Die allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) ist eine durch Schimmelpilze der Schlauchpilz-Gattung Aspergillus ausgelöste gemischtförmige allergische Erkrankung der Lunge (Typ-I- und Typ-III-Allergie). Zu den allergieauslösenden Schimmelpilzen gehören dabei die Typen Aspergillus fumigatus (häufig), aber auch andere Schimmelpilzarten. Zehn bis fünfzehn Prozent der Mukoviszidose-Patienten sind von der ABPA betroffen. Sie tritt bevorzugt ab dem zweiten Lebensjahrzehnt auf. Das Halten von Zimmerpflanzen ist aus den o.g. Gründen (Pseudomonaskeim- und Schimmelpilzquelle) kritisch zu bewerten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian von Mallinckrodt
14.03.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. C. von Mallinckrodt