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Haustiere & Lungentransplantation

Frage
Ich habe eine Frage:

Ich befinde mich momentan in einer schwierigen Situation.
Ich bin im Begriff mir einen Hund anzuschaffen, da ich es immer schon wollte und nun Hausfrau bin und endlich viel Zeit für das Tier hätte. Außerdem bin ich verwitwet und seit Dezember sehr einsam. Meine Psychologin riet mir ein Tier anzuschaffen. Ich würde mir gerne einen kleinen Hund aus dem Tierheim holen.
Aber Ich stehe seit gut einem halben Jahr auf der Transplantationsliste!
Ist es ein Problem nach einer Lungentransplantation ein Haustier (wie z. B. Hund) zu halten?
Mein behandelnder (Transplantations-) Arzt hat nie etwas gegen meinen "Risikosport" Reiten, den ich auch betreibe, gesagt.
Aber ich bin mir eben bei einem Haustier nicht sicher!
Bitte helft mir!
Antwort
Hallo,

was Hautiere und Lungentransplantation angeht, finden wir verschiedene Meinungen und Empfehlungen von Transplantationszentrum zu Transplantationszentrum. Weiterhin unterscheiden sich die Empfehlungen für jede Tierart, daher werden wir uns hier auf die Hunde beschränken. Die Empfehlungen von den verschiedenen Zentren variieren von "kein Probleme unter speziellen hygienischen Maßnahmen" bis hin zu "von einem Kontakt ist abzuraten, v.a. in der ersten Zeit nach der Transplantation". Jedoch gibt es kaum wissenschaftliche Daten, welche die Richtigkeit des einen oder anderen Rates belegen.
Es gibt eine Studie aus Zürich von 2006, welche zwei Gruppen von Lungentransplantierten verglichen hat, eine Gruppe mit Haustieren und eine Gruppe ohne. Die Ergebnisse zeigten keine erhöhte Komplikationsrate in der Haustier-Gruppe aber eine bessere Lebensqualität verglichen mit der Nicht-Haustier-Gruppe. [dieser Absatz wurde am 25.09.2008 eingefügt]

Grundsätzlich sind gesunde Haustiere und insbesondere Hunde, die auch geimpft sind, kein besonderes Risiko, weshalb man sagen könnte: keine Bedenken; wenn ich aber höre, dass Sie alleinstehend sind, muss natürlich geklärt sein, wie der Hund versorgt sein wird, wenn Sie dann zu Transplantation oder danach zur Behandlung von Problemen stationär im Krankehaus sein müssen. Wir gehen ja immer von möglichst günstigem Verlauf aus, müssen uns aber auch auf Komplikationen vorbereiten.
Zu einem Hund aus dem Tierheim muss ich noch anmerken, dass meist ja eben die Vorgeschichte unklar ist, so dass über den Impfstatus nichts bekannt ist. Das müssten Sie vorher mit dem Tierarzt des Tierheims besprechen.

Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. TOF Wagner
31.01.2008
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner