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frolow-Atemtrainer von www.atmosana.eu

Frage
Ist ein Nutzen von dem Atemtrainer frolow von atmosana bei Mukoviszidose bekannt?
Antwort
Hallo,

im Vorstand des Arbeitskreis Physiotherapie des Mukoviszidose e.V. ist das Gerät nicht bekannt.
Nach gründlicher Recherche kann ich als 1. Vorsitzende des AK Physiotherapie des Mukoviszidose e.V. nur so viel sagen:
Es scheint sich um ein Gerät aus Plastik zu handeln, in das man Wasser und auch ätherische Öle einfüllen kann.
Es wird gegen den Widerstand des Wassers ausgeatmet und damit ein PEP („Positive expiratory pressure“) , ein positiver Ausatemdruck erzeugt.
Dieser positive Ausatemdruck wird in der Physiotherapie bei CF bei ja bereits genutzt durch Geräte wie Flutter, Cornet oder Pep- System. Die Blow Bottle, das „Wasser blubbern“, scheint dem Frolow Atemtrainer von Atmosana am nächsten zu kommen.
Auch hierbei atmet man gegen den Widerstand einer Wassersäule aus, hält dadurch die Atemwege weit und beugt Bronchialkollapsphänomenen vor, verhindert also das „eng werden“ der Atemwege. Vorteil der Blow Bottle ist, dass ich sie selbst aus einem Material herstellen kann, welches bei ausreichenden Temperaturen zu desinfizieren ist.
Die Materialbeschaffenheit des Frolow Atemtrainers und die Frage der Reinigung bleibt in den von mir gefunden Anleitungen offen.
Schon aus hygienischen Gründen scheint es daher für CF- Patienten nicht geeignet.
Hinzu kommt die mögliche Verwendung als Einatemtrainer und die Kombination mit ätherischen Ölen.
Wenn über die Totraumventilation der chemische Atemantrieb beeinflusst werden soll, sprich über eine Steigerung des P CO2 es zu vertieften Atemzügen kommen soll, wäre das Gerät für CF Patienten ebenfalls nicht geeignet. Abgesehen davon kann es durch die ätherischen Öle bei Patienten mit einer allergischen Disposition zu asthmatischen Reaktionen kommen.
Studien zu dem Gerät sind mir nicht bekannt.
Die empfohlene Anwendungsdauer von 20- 30 Minuten kann nur auf Kosten einer etablierten, sekret- und brustkorbmobilisierenden Therapie gehen.

Birgit Dittmar
Physiotherapeutin
04.05.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Birgit Dittmar