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Fieber

Frage
Liebe Redaktion,

normalerweise ist Fieber bei gesunden Menschen ja etwas positives. Denn es führt dazu, dass Viren und Bakterien sich nicht mehr vermehren können.

Andererseits las ich, dass Fieber bei CF zu vermeiden ist, weil Elektrolytverluste und Dehydration drohen. Jedoch wäre es gut, wenn man viel trinkt, um diese Dehydration bei Fieber zu verhindern.

Ist es also gut oder schlecht, wenn man als CF-ler Fieber hat?

Vielen Dank und viele Grüße

Antwort
Guten Tag,

das Fieber ist ein Zustand erhöhter Körperkerntemperatur, der meistens als Begleiterscheinung der Abwehr gegen eindringende lebende Mikroorganismen oder andere als fremd erkannte Stoffe auftritt. Fieber ist in den meisten Fällen nicht Ursache von Krankheit, sondern Teil der Antwort des Organismus auf Krankheit. Entsprechend ist es zwar eine häufige Praxis, Fieber ab einer bestimmten Höhe symptomatisch zu senken, um vermeintlichen Schaden vom Kranken abzuwenden; diese häufige Praxis entspricht aber oft nicht dem Forschungsstand der Fieberphysiologie. Der Körper ist in der Lage, das Fieber nicht über bestimme Grenzen >41,1° ansteigen zu lassen. Es laufen bestimmte physiologische Vorgänge ab, wo der Körper mit Hilfe einer Reihe endogener Antipyrogene seine Fieberreaktion begrenzen kann.
Viele Funktionen des Immunsystems, Funktion der weißen Blutkörperchen, die für die Infektabwehr wichtig sind, wie z. B. Beweglichkeit, Aufnahmefähigkeit von Bakterien, Antikörperbildung usw. sind bei Temperaturen von 38 bis 41 °C verstärkt beobachtbar und nehmen bei Temperaturen über 41 °C wieder ab. Aus diesem Grund, dass zeigt sich in Studien, führen für die meisten Infekte fiebersenkende Maßnahmen zu einem komplikationsreicheren Krankheitsverlauf.
Diese Erläuterungen sollen den positiven Aspekt von Fieber, so wie sie es beschrieben haben, begründen. Erhöhte Temperatur führt zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust des Körpers, sei es durch vermehrtes Schwitzen, sei es durch erhöhten Flüssigkeitsverlust über die Atemluft. Dieses hat verschiedene Konsequenzen: der Kreislauf und das Herz wird durch diese Dehydratation stärker belastet, und dem muss entgegengesteuert werden. Das gilt für alle Menschen. Bei den Mukoviszidosepatienten würde die Dehydratation dazu führen, dass der ohnehin sehr zähe Schleim noch konzentrierter wäre und noch schwerer abgehustet werden könnte. Des weiteren sind Kreislauf und Herz bei Mukovioszidosepatienten, je nach Krankheitsstadium stärker belastet, so dass hohe Fieberschübe (>38,5°) vermieden werden sollten.

Mfg von Mallinckrodt
19.05.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. C. von Mallinckrodt